Rezension

Wann bekomme ich den nächsten Band in die Finger?!

Amor-Trilogie 01. Delirium - Lauren Oliver

Amor-Trilogie 01. Delirium
von Lauren Oliver

Ich drehe mich um. Die WElt scheint für einen Augenblick stillzustehen. Hinter uns steht ein Junge, den Kopf schräg gelegt. Er ist es. Der Junge von gestern.

Story:

Früher, in den dunklen Zeiten, wussten die Leute nicht, dass die Liebe tödlich ist. Sie strebten sogar danach, sich zu verlieben. Heute und in Lenas Welt ist Amor Deliria Nervosa als schlimme Krankheit identifiziert worden. Doch die Wissenschaftler haben ein Mittel dagegen gefunden. Auch Lena steht dieser kleine Eingriff bevor, kurz vor ihrem 18. Geburtstag. Danach wird sie geheilt sein. Sie wird sich nicht verlieben. Niemals. Aber dann lernt sie Alex kennen. Und kann einfach nicht mehr glauben, dass das, was sie in seiner Anwesenheit spürt, schlecht sein soll.

 

Autorin:

Schon als Kind hat Lauren Oliver leidenschaftlich gern Bücher gelesen und dann Fortsetzungen dazu geschrieben. Irgendwann wurden daraus ihre eigenen Geschichten. Sie hat Philosophie und Literatur studiert und kurz bei einem Verlag in New York gearbeitet. Lauren Oliver lebt in Brooklyn.

 

Meine Meinung:

Dystopien sind nach wie vor im Trend. Sie sind mittlerweile fast so zahlreich, wie Muscheln am Strand. Für einzelne Bücher wird es immer schwieriger mit ihrer Thematik aus der Masse herauszustechen. Doch ab und zu wird eine besondere Muschel an den Strand gespült. Sie enthält dann eine glänzende Perle - wie "Delirium"!

 

Auf den ersten Seite des Buches, wird einem schnell klar, das es hier nicht das übliche dystopische Szenario auf einen wartet. Sonst sind Themen wie die absolute Kontrolle, Resignation, Grenzschließung, gesellschaftlichen Restriktionen und Gewalt Hauptaugenmerke in Dystopien. Bei Delirium kommt jedoch noch ein ganz entscheidender Faktor hinzu und das ist die bewusste Entfernung der Liebe und die Akzeptanz dieses Eingriffs durch die Gesellschaft. Wenn man sich auf den ersten Seiten befindet und immer tiefer in die Geschichte eindringt, merkt man wie neu, unmöglich vorstellbar und wunderbar provokativ dieses Thema ist. Liest man dann, dass diese operative Maßnahme nicht nur die Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau sondern auch Eltern und Kindern, Geschwistern und Freunden zerstört, bleibt einem schon nach den ersten Seiten desöfteren der Mund offen stehen.

Die Sprache ist sehr eingängig und lockt an einigen Stellen ein Gänsehautgefühl hervor. Textstellen, Gedichte und Zitate, meist aus von der Regierung genehmigten Büchern, schmücken jeden Kapitelanfang. Lena erzählt die Geschichte komplett aus ihrer Sicht (Ich-Form). Dies macht die Handlung sehr geradlinig und unkompliziert, lässt sie jedoch nicht vorhersehbar erscheinen. Manche Wendungen bringen einen dazu, tief durchatmen zu müssen. Wenn man davon ausgeht, von einer Actionszene in die nächste zu geraten, dann ist man hier falsch. Die Handlungen wirken sehr ruhig und haben einen sehr melancholischen Aspekt. Es existieren immer wieder Spannungswellen, die dem Buch das bersondere Etwas verleihen.

 

Fazit:

Lasst euch schockieren, bezaubern und wieder erden. Wäre ich nicht schon lange infiziert, hätte ich garantiert jetzt die Amor Deliria Nervosa