Rezension

War ganz gut, aber der Wow-Effekt fehlte.

Night School. Du darfst keinem trauen - C. J. Daugherty

Night School. Du darfst keinem trauen
von C. J. Daugherty

Bewertet mit 3.5 Sternen

Der erste Band der Night School-Reihe lag lange und mit hohen Erwartungen auf meinem SuB. Schon relativ früh zeigte sich, dass der Klappentext viel zu viel spoilerte und wichtige Plot Twists vorwegnahm – aufgrund dessen versuche ich mich mal an einer eigenen Inhaltsangabe, die nicht ganz so viel verrät.

 

Worum geht es?

Nach dem merkwürdigen Verschwinden ihres Bruders bringt sich Allie regelmäßig in Schwierigkeiten, sie rebelliert und verzeichnet schon in ihrem jungen Alter einige Vorstrafen. Ihre Eltern sehen keinen anderen Weg als sie in ein Internat fernab ihrer Clique zu schicken. Sie teilen ihr nicht mit, wo sich dieses befindet, und verschweigen ihr auch weitere Informationen, sodass sie dort angekommen erstmal völlig vor den Kopf gestoßen ist, da in Cimmeria jegliche technische Geräte strikt untersagt und die Regeln streng sind. Nach einiger Zeit kommt ihr das Internat noch merkwürdiger vor als ohnehin schon, da sich unheimliche Ereignisse zutragen und keine Person auf dem Internat wirklich vertrauenswürdig scheint. Sind ihre Freunde, die für die Allie sie hält? Und was hat es überhaupt mit dieser geheimnisvollen Night School auf sich, über die niemand sprechen darf?

 

Meine Meinung

Gleich vorab muss ich sagen: Ich habe mehr erwartet. Es gibt so viele sehr gute Bewertungen zu dem Buch, dass ich mir davon einiges versprochen hatte. Leider war das Buch für mich nur mittelmäßig.

Der Einstieg in das Buch war für mich eher holprig. Vor allem zu Anfang wirkte der Schreibstil unbeholfen, die Figuren verhielten sich merkwürdig und nicht authentisch und es wurde von einer Handlung zur nächsten gesprungen (sie rennen gerade weg und auf einmal hat er die Arme um sie geschlungen – stelle ich mir sehr schwierig vor, so beim Rennen). Dies wurde mit der Zeit jedoch merklich besser, sodass am Ende nichts mehr davon zu merken war.

Dies gilt auch für die Handlung, die etwa im Mittelteil langsam an Fahrt aufnahm und schließlich (und immer wieder) richtig spannend wurde. Man rätselt mit, was es mit der Night School und allgemein mit dieser merkwürdigen Schule auf sich hat, aber wirkliche Anhaltspunkte gibt es einfach nicht. Man tappt im Dunkeln und ist zwischenzeitlich wirklich verwirrt, weil man keine Ahnung hat, was da eigentlich abgeht. Je mehr man eingeweiht wird, desto spannender wird es, sodass ich zu diesem Zeitpunkt das Buch fast gar nicht mehr zur Seite legen konnte.

Von den Charakteren entsteht dauernd ein völlig neuer Eindruck, sodass man sich bei keiner Person wirklich sicher sein kann, ob sie vertrauenswürdig ist. Es gab eigentlich nur eine Person (außer Allie), der ich die ganze Zeit vertraut habe – so merkwürdig sie sich manchmal auch verhalten hat – und der ich zu keinem Zeitpunkt etwas Böses unterstellt habe. Aus Spoilergründen nenne ich mal keinen Namen. Alle anderen Personen wirkten in ihrem Verhalten entweder so unschuldig oder so verdächtig, dass ich ständig an ihnen gezweifelt habe, was die Spannung in dem Buch stetig aufrechterhielt.

So gut sich das jetzt auch anhört, so war die Auflösung für mich etwas enttäuschend, weil ich wohl einfach etwas Spektakuläreres erwartet hätte. Mir fehlte ganz klar der Wow-Effekt in dem Buch, die überraschenden Wendungen, die einen völlig vom Hocker hauen. Natürlich gab es einige Wendungen, mit denen ich nicht wirklich gerechnet hatte, aber leider waren sie nicht besonders genug, um mich wirklich mitzureißen oder zu schockieren.

Die spannenden Stellen im Buch konnten mich jedoch so weit überzeugen, dass ich dem Folgeband eine Chance geben werde, in der Hoffnung, dass dieser größere Überraschungen für den Leser bereithält.

Fazit

Insgesamt ist der erste Band der Night School-Reihe für mich relativ enttäuschend, er wies jedoch genügend spannende Stellen auf, die meine Lust am Weiterlesen aufrechtgehalten haben. Das Buch ist kein Muss, aber auch keine Zeitverschwendung. Ich vergebe 3,5 Sterne.