Rezension

War mir leider zu langatmig

Teardrop - Lauren Kate

Teardrop
von Lauren Kate

Bewertet mit 2 Sternen

Der erste Satz:
Das war die Ausgangslage: 
Ein bernsteinfarbener Sonnenuntergang.

Meine Meinung:
Inhalt
Eureka verliert bei einem schrecklichen Unglück ihre Mutter und wird mit diesem Verlust nicht fertig. Warum musste sie sterben, aber Eureka darf weiter leben? Das sie gerettet wurde aus dieser verzwickten und hoffnungslosen Lage ist ihr nicht bewusst. Von wem sie gerettet wurde schon gar nicht.
Eureka geht es alles andere als gut. Sie wollte sich ihr Leben nehmen und ist fortan in therapeutischer Behandlung. Niemand kann ihre harte Schale durchbrechen, nicht mal ihre beste Freundin Cat oder ihr bester Freund Brooks. Zwar verbringt Eureka ihre Freizeit mit den beiden und spricht auch mit ihnen, ihre Gefühle hält sie aber unter Verschluss. Dies hat auch einen guten Grund: Sie darf nicht weinen. Warum das so ist, findet das Mädchen Schritt für Schritt mit der Hilfe von einem mysteriösen Fremdling heraus: Ander.

Wenn Eureka es sich jemals gestattete, sich all ihren Schuldgefühlen hinzugeben, wäre sie wahrscheinlich bettlägerig. Sie fühlte sich schuldig dafür, wie distanziert ihr Verhältnis zu ihrem Dad geworden war, schuldig für die Panik, die sie zu Hause ausgelöst hatte. [...]
Zitat aus "Teardrop"

Cover
Der Anblick dieses Buches lässt mein Herz höher schlagen. Der Umschlag ist mit sehr viel Liebe gestaltet worden. Es passt alles an diesem Cover. Das Wasser, das um Eureka zu sehen ist, der dunkle Himmel, der ein Unwetter andeutet. Und zuletzt Eureka selbst, der Mittelpunkt von allem. Ich finde das Cover wunderschön und total passend zum Buch.

"Liebe?", flüsterte ich.
"Ja, Liebe. das, was das Leben lebenswert macht. Das, was kommt, um uns dorthin zu tragen, wohin wir gehen müssen."

Zitat aus "Teardrop"

Gesamt
Am Anfang wird der schreckliche "Unfall" dargestellt. Wie Eureka und ihre Mutter im Auto sitzen und eine gigantische Welle sie erfasst. Der Erzähler gibt sich im Prolog noch nicht zu erkennen. Erst im Laufe der Zeit wird klar, um wen es sich auf diesen ersten Seiten handelt.
Anschließend wechselt die Erzählung zu Eureka selbst. Sie lebt jetzt bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter. Zu dieser kleinen Familie gehören außerdem  noch die Zwillinge Claire und William.
Eureka hält sich mehr im Hintergrund und verschanzt sich hinter ihrer Trauer. Niemanden gewährt sie Zugang zu sich, was ich absolut nervig fand. Sie ist am Jammern, wie sehr sie ihre Mom vermisst, spricht aber nicht drüber und vor allen Dingen: Lässt sich nicht helfen. Ich habe auf den gesamten 528 Seiten überhaupt keinen Bezug zu ihr gehabt. Weder zu ihren Gefühlen, noch zu ihrer Person selbst. Ich kann nicht sagen, dass ich sie mochte, kann aber auch nicht das Gegenteil behaupten. Sie war da, weil sie die Hauptrolle übernommen hat, wirkliche Sympathie konnte ich leider nicht für sie empfinden.
Die Nebencharaktere blieben mir zu blass. Das Einzige, was ich über Cat erfahren hat ist, dass sie sich gerne mit Jungs trifft und daher in der Hinsicht auch kein Kind von Traurigkeit ist. Über Brooks gibt es zwar schon ein bisschen mehr zu lesen, aber auch dies war mir alles ein bisschen zu wenig.
Als ich mit "Teardrop" begonnen habe, habe ich eine märchenhafte Geschichte erwartet, die mich dazu bringt, vor Spannung das Buch nicht mehr aus der Hand legen zu können. Was ich bekommen habe ist eine Erzählung, in der so gut wie gar nichts passiert. Besonders die ersten 250 Seiten ziehen sich wie Kaugummi. Man erfährt viel über das Innenleben von Eureka, viel über ihre derzeitige Situation. Sehr oft ist man zusammen mit der Prota in der Schule, aber zum Verlauf der Geschichte hat nichts davon beigetragen. Selbst als Ander endlich in Eurekas Leben tritt passiert erstmal überhaupt nichts. Zwar baut Lauren Kate mit dem Auftauchen Anders schon eine klitzekleine Spannung auf, die nach wenigen Seiten aber erneut verpufft, weil sie sich meiner Meinung nach mit unwichtigen Kleinigkeiten aufgehalten hat. Es wird zu viel erklärt, zu viel angedeutet, zu viel ausgeschmückt. Das machte das Lesen für mich wirklich anstrengend und ich muss zugeben, das ich mich leider sehr gelangweilt habe.
Erst kurz bevor sich das Buch dem Ende neigt wird es spannend und interessant. Endlich hält sich die Autorin nicht mehr mit Kleinigkeiten auf, sondern schreibt kurz, knapp und spannend, wie die Dinge sich entwickeln. Endlich gibt es paar Details zu den Gebieten, die wichtig sind.
Das Ende selbst empfand ich als gelungen. Es lässt viel Raum für Vermutungen und ist ziemlich offen, aber da es weitere Teile geben wird, ist das völlig okay.

Fazit:
Positiv
Das Cover ist eine absolute Pracht. Es ist so wunder, wunderschön. Man merkt, mit wie viel Liebe zum Detail es gestaltet wurde.
Das Ende der Geschichte von Eureka konnte mich überzeugen. Es wurde endlich spannend. Endlich passierte mal etwas. 
Bevor ich den zweiten Teil lese, werde ich mir erstmal die Leseprobe anschauen. Sollte der zweite Teil dort anknüpfen, wo der erste aufgehört hat, spricht für mich nichts dagegen, Eureka noch mal zu begleiten.
Negativ
Mir kommt das gesamte Buch, bis ca. die letzten 150 Seiten, wie eine einzige große und äußerst lange Einleitung vor. Es passierte rein gar nichts und hat mich sehr gelangweilt. 
Mit Eureka wurde ich nicht warm, weil ich ihre Handlungen nicht nachvollziehen konnte. Ich empfand sie manchmal sogar als anstrengend.
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