Rezension

Warmherziger Weihnachtskrimi

Schöne Bescherung für Helene - Ilona Mayer-Zach

Schöne Bescherung für Helene
von Ilona Mayer-Zach

Bewertet mit 4 Sternen

Als ob Helene in der Weihnachtszeit nicht schon genug um die Ohren hätte, da bittet sie ihre Freundin Theresa sie zur Beisetzung der Großmutter zu begleiten. Anschließend beschließen die Zwei ganz spontan mit dem alten Mercedes Cabrio der Verstorbenen einen kleinen Ausflug zu unternehmen und touchieren beim Einparken die Garagenwand. Das bleibt nicht ohne Folgen, es tut sich nicht nur ein Loch in der Wand auf, auch eine ziemlich tote Hand wird sichtbar.
Helene, die ja nicht zum ersten Mal ihr detektivisches Talent unter Beweis stellt, nimmt sich des Falls an. Vor allem in Theresas Familie scheint nicht alles so tadellos bürgerlich zu sein, wie der äußere Schein vorgaukelt.
Helene ist eine sympathische und patente Endvierzigerin, die sich grade beruflich und privat neu erfinden möchte. Die Kinder sind erwachsen, Wien scheint nicht mehr der Lebensmittelpunkt zu sein, vor allem da Ehemann Thomas sein Ingenieurswissen meist in der weiten Welt anwendet und sie monatelang allein ist. Graz, ihre alte Heimatstadt, ist grade in der Adventszeit ein ganz besonderer Ort.

Das macht auch den Krimi aus, die liebenswerten Figuren und der Schauplatz. Graz wirkt geradezu weihnachtlich leuchtend und wenn dann die dicken weißen Flocken fallen, wähnt man sich im Weihnachtsland. Wenn man mit Helene über den Grazer Adventmarkt schlendert, hat man den Duft von Glühwein und Weihnachtsplätzchen gleich in der Nase. Bei all den Ablenkungen lässt sich Helene aber nicht von ihren Ermittlungen ablenken und schnüffelt hartnäckig in alten Familiengeheimnissen.
Das ist ein richtiger Wohlfühlkrimi mit adventlichem Flair und viel Charme. Wer dann noch an dem einen oder anderen österreichischen Wort rätselt, findet im Anhang ein Glossar. Aber grade diese österreichischen Ausdrücke machen auch den Reiz des Buches aus.