Rezension

Warum starb Laura Wishart?

Wer hat Angst vor Jasper Jones? - Craig Silvey

Wer hat Angst vor Jasper Jones?
von Craig Silvey

Bewertet mit 3 Sternen

Der Sommer 1965 wird das Leben des 13-jährigen Charlie Bucktin für immer verändern. Charlie lebt zusammen mit seinen Eltern in der kleinen Stadt Corrigan in Australien. Dort passiert eigentlich nie etwas und die Stadt hat auch eher einen dörflichen Charakter. Es gibt Jack Lionel, einen alten Kauz, der Gerüchten zufolge sogar ein Mörder sein soll und natürlich Jasper Jones. Der 14-jährige ist als Unruhestifter, Dieb, Lügner, Schläger und Schulschwänzer bekannt. Sein Vater ist ein Säufer und Japser mehr oder weniger sich selbst überlassen.

 

Eines Nachts ändert sich jedoch alles. Es ist die Nacht, in der Jasper Jones an Charlie Bucktins Fenster klopft, weil er ihm etwas zeigen muss - es handelt sich um die Leiche von Laura Wishart, der Tochter des Bezirkspräsidenten. Ihr Körper hängt an einem Strick auf einer Lichtung, die eigentlich nur Jasper Jones kennt. Da dieser aber beteuert, Laura nicht umgebracht zu haben, hilft Charlie ihm, die Leiche im nahe gelegenen See zu versenken. Zusammen wollen die beiden Jungs dem Täter auf die Spur kommen.

 

In der Tat ist die Sorge in der Stadt groß, als das Verschwinden Lauras publik wird. Ist sie nur ausgerissen? Wurde sie entführt? Jasper und Charlie versuchen derweil zu ergründen, wer ein Motiv gehabt haben könnte, um Laura zu töten. Eliza Wishart, Lauras kleine Schwester und Charlies Schwarm, scheint mehr zu wissen, doch wie sollen die Jungs an Informationen kommen, ohne selbst zu offenbaren, was sie mit dem Leichnam von Laura gemacht haben? Wer ist wirklich Schuld am Tod von Laura und Warum?

 

 

Irgendwie hatte ich mir von dem doch Buch mehr erhofft! Der Plot wurde durchaus detailliert gestaltet, jedoch hatte ich ernsthafte Schwierigkeiten, mich in diese Kleinstadtmentalität hineinzuversetzen. Das liegt jedoch wohl daran, dass das Buch in einer andern Zeit spielt und ich selbst aus der Großstadt komme. Die Figuren wurden allesamt facettenreich und tiefgründig erarbeitet, sodass ich sie mir jederzeit bildhaft vor Augen führen konnte. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch bremsten einige zu detailliert ausgeführte Nebenhandlungen meinen Lesegenuss doch sehr.