Rezension

Was denken sie, Mr. Gere??

Die Sache mit dem Glück
von Matthew Quick

Bewertet mit 5 Sternen

Inhaltsangabe:
New-York-Times-Bestsellerautor Matthew Quick hat nach «Silver Linings», dessen Verfilmung mit Stars wie Bradley Cope, Jennifer Lawrence und Robert De Niro einen Oscar und einen Golden Globe gewann, eine witzige und zärtliche Geschichte über Glück, Familie, Freundschaft, Trauer, Akzeptanz und Richard Gere geschrieben. Bartholomew hat immer bei seiner Mutter gelebt. Als sie stirbt, muss er plötzlich allein zurechtkommen. Aber das sagt sich so leicht. Bartholomew ist 39. Beim Aufräumen ihres Schlafzimmers findet er einen Brief von Richard Gere wieder. Darin ruft der Hollywoodstar zum Boykott der Olympischen Spiele in Peking auf, wegen Tibet. Der Brief muss Mom viel bedeutet haben, sonst hätte sie ihn nicht in ihrer Unterwäscheschublade aufbewahrt. Nun versteht Bartholomew auch, warum sie ihn in ihren letzten Tagen, als sie schon sehr durcheinander war, immer nur «Richard» genannt hat. Er beschließt, dem Schauspieler Briefe zu schreiben. Über Moms Theorie vom Glück, über Außerirdische, Buddhismus und die Liebe zu Katzen. Und über die junge Bibliothekarin, die er schon seit Jahren einmal ansprechen möchte. Bis jetzt hat Richard Gere noch nicht geantwortet, aber Bartholomew ist sicher, er wird ihm bei seinem Neuanfang helfen. Ein höchst unterhaltsamer und inspirierender Roman, der einen über die Gründe des Universums nachgrübeln und über die Kraft der Güte und der Liebe staunen lässt. 
Ich denke:
Ich bin ohne große Erwartungen an das Buch gegangen. Ich wollte mich einfach entführen lassen, in das Geschehen um Bartholomew und das Cover hat dazu so wunderbar eingeladen! 
Das Buch ist in Briefform geschrieben, was anfangs etwas wirr schien, doch dann einfach toll war, weil es Bartholomew so lebendig machte. Ich konnte diesen Mann, der in seiner eigenen Welt lebt, so viel besser kennenlernen und hatte das Gefühl, in seine Seele schauen zu können.
Er schreibt Briefe, an Richard Gere. Seine Mutter war ein riesen Fan und nannte ihn zum Schluss auch nur nach ihrem Idol. Während er sie pflegte, erschien er mir tapfer und stark, doch sein Leben wirkte auf mich, wie in Watte gelegt und seine Mutter wollte ihn vor allem Bösen beschützen! Da er fast 40 Jahre alt ist, keinen Vater und auch keine Freunde hat, wirkte er sehr verloren und ich habe mich um ihn gesorgt.
Nach dem Tod der Mutter, sorgt Father McNamee dafür, das er eine Seelsorgerin bekommt, die mit ihm die Trauer aufarbeiten soll. Dann zieht Father McNamee bei ihm ein, weil er sein Amt als Diener der katholischen Kirche niederlegt und plötzlich wendet sich das Blatt. Bartholomew wird vor den Augen der Leser erwachsen, wächst mit seinen Aufgaben. Seine Gedanken und Gefühle werden in den Briefen wunderbar deutlich und könnten mich tief berühren. 
Eine Reise nach Kanada, mit McNamee und zwei neuen Freunden, verändern sein Leben schlagartig und liefern ihm Antworten, zu all den offenen Fragen, in seinem Leben!
Ein ganz warmes Buch, das mich lange hat wachliegen lassen, weil ich über Bartholomew nachgedacht habe. Über sein Wesen, das so anders und so besonders ist. Der Autor hat damit einen Charakter geschaffen, den man in sein Herz schließt und auch bemitleidet. Am Ende jedoch, schaut man zu ihm hoch und zollt ihm den größten Respekt!