Was ein Pfau so alles anrichten kann – ein Slapstick-Kammerspiel aus Schottland
Bewertet mit 4 Sternen
Dieses kleine, feine Buch unterhält mit einer Slapstick-Kammerspiel-Komödie aus den schottischen Bergen. Ich weiß nicht wie ich es anders beschreiben soll, denn die gesamte Geschichte spielt sich ausschließlich auf dem Gelände des Herrenhauses der MacIntoshs ab. Und während der Aktionsradius der Protagonisten bedingt durch einen Schneesturm immer kleiner wird, wird die Verwirrung um den Pfau immer größer.
Eigentlich ist der Pfau ja nur ein wenig gaga. Er geht nämlich auf blau. Alles Blaue wird angekreischt, zerrupft und gehackt. Sei es nun eine Plastiktüte oder ein Auto… Letzteres ist natürlich eher problematisch, wenn man eine Pension betreibt und die Gäste ihre (mitunter blauen) Autos auf dem Gelände abstellen. Lord MacIntosh greift kurzerhand zu einer pragmatischen Lösung und ahnt nicht, was für haarsträubende Ereignisse damit in Gang gesetzt werden…
Die Geschichte strotzt vor skurrilen Einfällen und Begebenheiten. Sei es die Gruppe von Bankern, die zur Teambuilding-Maßnahme anreist, die patente Köchin Helen, die für wirklich ALLES eine Verwendung findet oder ein Staubsauger namens Henry – alles wird mit staubtrockenem Humor vorgetragen und wirkt dadurch umso amüsanter.
Einziger Wermutstropfen (für mich) ist, dass das Buch mir am Ende nicht den vermuteten und erhofften Aha-Effekt bescherte. Zwar ist das Ende absolut stimmig zum Buch und das gemeinsame Abschiedsdinner der Protagonisten ist wirklich urkomisch (wenn man als Leser – im Gegensatz zu den handelnden Personen – die Hintergründe kennt), aber es hat mich eben nicht überrascht und meine Erwartungen damit leider nicht ganz erfüllt. Zwischendurch kam mal kurzzeitig ein Gefühl von „Länge“ im Mittelteil auf, aber das war zum Glück recht schnell vorbei.
Insgesamt also sehr gute 4 Sterne für den Pfau, der – letztlich fast ohne eigenes Zutun – soviel Verwirrung stiftet, dass es für ein ganzes Buch reicht… :-)