Rezension

Was geschah mit seiner Familie?

Passagier 23
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 5 Sternen

Martin Schwartz ist das, was man lebensmüde nennen kann und das nicht ohne Grund. Vor fünf Jahren verschwanden seine Frau und sein Sohn auf dem Kreuzfahrtschiff "Sultan of the Seas" spurlos. Sie waren 2 der 20 Passagiere, die jährlich auf Kreuzfahrtschiffen spurlos verschwinden und nie wieder auftauchen. Seit diesem Tag nimmt Martin nicht mehr wirklich am Leben teil. In seinem Job ist er der Mann, der für Himmelfahrtkommandos genommen wird, denn er hat, außer seinem Leben und an diesem liegt ihm nicht wirklich was, nichts zu verlieren. So wird er immer wieder als verdeckter Ermittler eingesetzt.

 

Das alles ändert sich jedoch, als eine alte Frau Kontakt mit ihm aufnimmt. Sie selbst ist Dauergast auf der "Sultan of the Seas" und hat vor ein paar Tagen eine Entdeckung gemacht, die auch Martin sehr interessieren wird. Doch will sie ihn nur persönlich einweihen. Obwohl Martin sich geschworen hat, nie wieder ein Kreuzfahrtschiff zu betreten, bucht er eine Kabine an Bord und hört sich an, was die Frau zu sagen hat. Vor zwei Monaten verschwand ein junges Mädchen mitsamt seiner Mutter von Bord - doch jetzt ist das Kind wieder da und sie hatte einen Teddy in der Hand, einen Teddy, den Martin sofort erkennt - ist es doch das Stofftier seines Sohnes. Was wird auf der Sultan gespielt, wo war das Mädchen während der letzten Wochen und wie kam sie an das Kuscheltier seines Sohnes, der vor über fünf Jahren verschwunden ist?

 

Martin nimmt, mit Einverständnis des Schiffseigners, die Ermittlungen auf, doch ihm bleiben nur wenige Tage Zeit. Wenn er nicht herausfindet, was mit dem Kind passiert ist und wo es in den letzten Wochen war, wird man dafür sorgen, dass niemand je wieder von diesem Kind erfährt, denn auch jetzt wurde die Zahl der Mitwissenden sehr gering gehalten. Wenn Martin es nicht schafft, das Rätsel um den Verbleib des Kindes zu lösen, wird diese, soviel ist ihm klar, das Schiff nicht lebend verlassen. Zwar erhält er Hilfe in Form der Schiffsärztin, doch werden ihm auch Steine in den Weg gelegt und dennoch ist da diese Hoffnung, die Hoffnung herauszufinden, was genau  mit seinem Sohn vor fünf Jahren geschah. Ob er, sollte er das Rätsel um das Mädchen lösen, jemals seinen Frieden mit den Erlebnissen der Vergangenheit machen kann?

 

 

Was geschah mit seiner Familie? Der Plot wurde spannend und abwechslungsreich erarbeitet. Ich muss gestehen, ich war erst etwas unsicher, ob ich das Buch lesen sollte, denn so sehr ich Sebastian Fitzek als Autor schätze, ist die Thematik "Meer" nicht unbedingt etwas, das Lesegenuss für mich verspricht, doch ich konnte mich auch dieser Story nicht entziehen. Besonders gut hat mir gefallen, dass er nach und nach offenbar wird, was wirklich auf der Sultan gespielt wird und wie sich erst zum Schluss auflöst, wer hinter dem Tod von Martins Familie steckt. Die Figuren facettenreich und realistisch erarbeitet. Besonders ans Herz gewachsen ist mir natürlich Protagonist Martin, der trotzdem er keinerlei Hoffnung hat, seine eigene Familie wieder zu bekommen, alles daran setzt herauszufinden, was mit dem Mädchen passiert ist, um dieses endgültig zu retten und in Sicherheit zu wissen. Den Schreibstil kann ich nur als packend beschreiben, sodass ich mich zwischendurch kaum von dem Buch lösen konnte. Abschließend kann ich sagen, dass auch dieses Fitzeksche Werk wieder einmal ein Lese-Hochgenuss war.