Rezension

Was geschah vor 4 Monaten auf Poel ?

Das Küstengrab
von Eric Berg

Bewertet mit 4 Sternen

Lea betrachtet das Bild eines Unfallwagens und empfindet dabei – nichts.

Eigentlich merkwürdig, wo es sich doch um den Wagen handelt mit dem sie und ihre Schwester vor 4 Monaten auf der Insel Poel verunglückt sind. Ihre Schwester Sabina hat den Unfall mit ihrem Leben bezahlt.

Lea kann sich an nichts erinnern, schon gar nicht daran, dass sie vor 4 Monaten auf Poel war und warum. Eigentlich lebt sie seit Jahren in Argentinien, was macht sie in Deutschland? Um die Lücken in ihrem Gedächtnis zu schließen reist sei erneut nach Poel – und trifft dort auf ihre Jugendfreunde die ein Geheimnis miteinander teilen, auch über das was vor 4 Monaten passiert ist.

Obwohl Lea mehrfach geraten wird die Insel zu verlassen und alles so zu lassen wie es ist, beginnt sie Nachforschungen anzustellen. Nicht alle Jugendfreunde helfen ihr bei ihrer Spurensuche und nicht alle Helfer meinen es ehrlich.

Mein Fazit:

„Das Küstengrab“ ist mein erstes Buch des Schriftstellers Eric Berg. Wer meinen Blog verfolgt, der hat sicherlich schon gemerkt, dass ich kein großer Krimi-Leser bin. Aber das überaus ansprechende Cover und der Klappentext haben mich neugierig gemacht und so wagte ich einen Ausflug in den Bereich Kriminalromane. Der verlief auch durchaus positiv, würde ich sagen.

Das Buch beginnt 4 Monate nach dem Unfall bei dem Lea sehr schwer verletzt wurde und ihre Schwester Sabina ums Leben kam. Seit dem Unfall leidet Lea an Amnesie, sie kann sich an nichts erinnern was mit dem Unfall zu tun hat und auch nicht, was vor dem Unfall passiert ist und warum sie überhaupt auf Poel war.

Ihre Jugendfreunde scheinen allesamt nicht begeistert, dass Lea schon wieder da ist. Als sie jedoch erfahren, dass sie keinerlei Erinnerung an den Tag vor 4 Monaten hat, kann man ein Aufatmen durch die Reihen spüren. Das Klima zwischen den ehemaligen Freunden erinnert eher an kalte Feindschaft als an warme und herzliche Freundschaft. Jeder der Freunde scheint eine Leiche im Keller zu haben und nach und nach werden diese durch Leas Nachforschungen ans Tageslicht gezerrt. Aber ein großes und dunkles Geheimnis haben sie alle zusammen, auch Lea, und das reicht bis in ihre Kindheit zurück.

Das Buch ist in 2 Handlungsstränge aufgeteilt die sich zum Ende des Buches vereinen.

Der 1. Strang geht in der Zeit 4 Monate zurück und wird aus Sicht der Schwester Sabina erzählt. Der 2. Strang ist aus Sicht von Lea, heute, hier und jetzt. So wird dem Leser nach und nach klar, was sich am Unfalltag zugetragen hat bzw. wie es dazu kam, dass Lea und ihre ungeliebte Schwester sich auf Poel getroffen haben um dann in ihrem Auto gemeinsam zu verunglücken.

Zu Anfang der Geschichte lernt man alle Jugendfreunde namentlich kennen und innerhalb der Handlungsstränge werden sie nach und nach eingehender beleuchtet bis man zum Ende des Buches jeden einzelnen im Detail kennt.

Der Autor hat es geschafft mein Interesse so zu wecken, dass ich das Buch ungern aus der Hand gelegt habe bevor ich nicht wusste was an diesem Tag im September auf Poel passiert ist.