Rezension

Was ist eigentlich noch natürlich?

Sturm - Uwe Laub

Sturm
von Uwe Laub

Ganz ehrlich? Ich liebes es wenn die Welt aus den Fugen gerät und man bestaunen kann wie sich die Natur gegen uns stellen kann. Natürlich nur als Buch oder Film, aber spannend ist es immer wieder. 

Genau aus diesem Grund entschied ich mich für dieses Buch. Ich wollte wieder einmal erleben wie wir Menschen versuchen die Welt nach unseren Wünschen zu gestalten, nur um dann zu merken das es nicht immer so läuft wie man es sich vorstellt.

Also dann, stellen wir uns der Wetterfront.

Wenn nicht einmal mehr dem Wetter zu trauen ist. 

Nach dem ich dieses Buch beendet hatte, hatte ich immer noch eine leichte Gänsehaut. Kein Wunder, erlas ich doch Dinge, die nicht für möglich gehalten hätte. Traute ich dem Wetter bisher, so kamen mir nun ernsthafte Zweifel daran. 
Erleben wir derzeit das Wetter das uns die Natur gab oder ist es von fester Hand geplant? Eine leicht gruselige Frage, ohne Antwort.

Nicht nur ein Buch aus dem Horror-Genre kann dafür sorgen das wir uns fürchten, denn selbst ein gut geschriebener Thriller schafft dies mühelos. So erging es mir zumindest mit "Sturm", welches mir vor Augen hielt, was für Unmöglichkeiten mittlerweile möglich waren. 

Wir erleben aus der Sicht mehrerer Personen wie der Umgang mit der Manipulation des Wetters auf der Welt von statten geht. Dabei schrecken die Länder nicht vor Toten zurück und hinterlassen oftmals völlig veränderte Orte. Eis schmilzt, Seen verdampfen und Regengüssen überfluten ganze Landschaften für Tage. Doch einen Feind sehen sie zu spät und er ist schlimmer als alles bereits da gewesene.

Wie schon oben beschrieben, war beim Lesen die Gänsehaut mein ständiger Begleiter. Nicht allein die Thematik schockierte mich dabei sondern auch wie detailliert und leidenschaftlich man an das Ganze heran ging. Man merkte einfach das der Autor, sehr viel Mühe und Zeit in seine Recherchen gesetzt hatte, nur um ein gerade zu klares Bild in den Köpfen der Leser zu erzeugen. Dabei vermittelt er  Wissen, welches auch noch einen AHA-Effekt besitzt. 

Das einzige Manko waren die viele fremden Begriffe aus dem Bereich der Meteorologie, welche bei mir oftmals für Verwirrung sorgten. Ich konnte mit vielen Formulierungen sehr wenig anfangen und konnte sie daher nur überlesen. Hier hätte ich mir am Ende ein Glossar gewünscht, in dem diese erklärt worden wären. So hätte ich vielleicht ehr verstanden wie sich gewisse Wetterphänomene bilden.

Neben dem Hauptthema "Wettermanipulation", erlebten wir so einige Leidenswege der Charaktere im Buch. 

Zum einen wäre da Laura, welche als Teenager schwanger wurde und seitdem alles tut, damit es ihr und ihrem Sohn Robin gut geht. Sie ahnt nicht dass das Unternehmen in dem sie arbeitet, mit für die Vorfälle auf der Welt verantwortlich ist. Sie erfährt dabei mehr als gut für sie ist.

Daniel und Leif sind Freunde. Daniel war Meteorologe im TV und musste diesen Posten wegen einer Unstimmigkeit räumen. Seitdem führt er seinen eigenen Channel bei Youtube. Sein Wissen über das Wetter und die Vorgänge darin, ist erstaunlich und verblüffte mich zusehendes. Über Leif erfahren wir leider nur wenig, aber ein interessanter Charakter war er trotzdem, da er mit seiner Kaltschnäuzigkeit immer etwas über das Ziel hinaus schoss, dabei aber über Internetkenntnisse verfügte, die zumindest mich tief beeindruckten.

Natürlich gibt es noch viele Personen, Firmen und Gesellschaften, die im Buch vorkommen, aber diese zu nennen, würde die Spannung der Handlung auf jeden Fall minimieren.

Gesamt war das Spiel der Figuren sehr angenehm und man erfreute sich an Dialogen und Handlungen. Gerade bei Laura, spielten die Emotionen hin und wieder verrückt, da man diese junge Mutter einfach nur mögen konnte und man einfach nix böses für sie wollte.

Neben dem Mitleid für einige Personen, lernte man aber auch einige Personen einfach zu hassen. Man mochte sie nicht weil sie Dinge aus unverständlichen oder nichtigen Gründen taten. Allerdings waren die Charaktere dafür sehr gut in der Geschichte untergebracht, so das sie wieder rum für eine gewisse Harmonie sorgten.

Schlicht, aber trotzdem ein Lichtpunkt.

Der schwarze Hintergrund ist schlicht aber der perfekte Untergrund für den Namen des Autors und des Buchtitels. 

Besonders der Buchtitel sorgte mit seiner Darstellung für die nötige Neugier. Denn statt einer waagerechten, entschied man sich für eine senkrechte Schreibweise. Doch nicht nur das macht das Buch anders, denn der Buchtitel steckt in einem blauen Hurricane, was einfach nur grandios zum Inhalt des Buches passt.

Nachdem ich dieses Buch gelesen habe, werde ich wohl mehr auf das Wetter achten.

Eine spannende Handlung mit gut durchdachten Charakteren, bei der nur die schiere Masse an Fremdworten ein wenig an der Spannung kratzt. Ansonsten sehr lesenswert.