Rezension

Was macht einen Helden aus?

Nenn mich einfach Superheld - Alina Bronsky

Nenn mich einfach Superheld
von Alina Bronsky

Bewertet mit 3 Sternen

Als Einleitung finde ich, sollte man den Buchtrailer anschauen. Diesen finde ich sehr passend, da er die ersten Seiten des Buches wiedergibt und mich so gefangen genommen hat! So wollte ich unbedingt Marek und seine Geschichte kennenlernen.

Und ich wurde nicht enttäuscht. Das neue Jugendbuch von Alina Bronsky ist eine bunte Mischung aus Provokantion, Humor, Sarkasmus, Charme und Bissigkeit.

Und doch fiel mir eine eindeutige Bewertung des Buches, ehrlich gesagt, ziemlich schwer. Ich schwankte, dachte über den Inhalt nach, über das offene und unklare Ende. Und wärend ich das tue, denke ich, hey- genau das macht doch ein gutes Buch aus! Es lässt dich nicht los, je länger man sich Gedanken macht, umso mehr Offenbarungen und neue Sichtweisen zeigen sich! Verhaltensmuster werden analysiert und Szenen interpretieren sich neu. Trotzdem kann ich nicht aus den Augen verlieren, dass Marek eine meiner Meinung nach zu schnelle Wandlung durchlebt, ich mit den meisten Charakteren nicht warm werde und mir manche Handlungen ein Rätsel bleiben. Dadurch ist meine Bewertung "neutral" ausgefallen.

 

Dank Lovelybooks und dem Kiwi-Verlag der für die Leserunde 40 Bücher zur Verfügung gestellt hat, fiel mir dieses Buch in die Hände.

Und gerade bei diesem Buch bin ich sehr dankbar dafür es gemeinsam mit anderen zu lesen, da es mich am Ende mit mehr als einem großen Rätsel zurück lässt und ich die Chance habe, durch die Eindrücke und Ideen der anderen Leser die auferstellten Rätsel von verschiedenen Blickwinkeln aus zu betrachten. Zudem wird auch Alina Bronsky in der Leserunde auf gestellte Fragen antworten - darauf bin ich jetzt schon sehr gespannt :)

 

Genauso kann das Cover falsche Assoziationen hervorrufen. In grellem pink leuchtet uns das Buch entgegen, gespickt mit einem Hund, der mich persönlich von der Statur her an einen American Stafford (diese Hunderasse fällt auch in die Kategorie "Kampfhund") erinnert. Viele aus der Leserunde brachten den Hund als Superheld in Verbindung, bevor der Klappentext eine andere Aussage vermittelte.

 

Marek verliert durch einen Rottweilerangriff sein Gesicht. Und gerade diese Formulierung "sein Gesicht verlieren" gefällt mir bei Marek besonders gut. Den er muss lernen, sein Gesicht zu wahren, mit dem Alltag klar zu kommen.

Das Gesicht gilt in den Redensarten vieler Sprachen als Inbegriff des äußerlich Sichtbaren und des Zeigens innerer Zustände. Gleichzeitig ist es ein Symbol oder Pars pro toto für das Ansehen, die Ehre der gesamten Persönlichkeit des Menschen. Die Wahrung des Gesichts und das Gegenteil, der Gesichtsverlust, sind sprachliche Ausdrucksformen für soziale Bedürfnisse und soziale Gefährdungen. Quelle: www.redensarten-index.de 

 

Dieses Buch zeigt nicht seinen ganzen Inhalt auf den ersten Blick. Um manches zu begreifen, zu erfassen und zu verstehen muss man zwischen den Zeilen lesen und hat jede Menge Spielraum für eigene Interpretationen.

 

Ich werd mir jetzt weiterhin Gedanken zu dem Buch machen. Falls ihr das Buch gelesen habt, freue ich mich eure Eindrücke dazu zu lesen!