Rezension

Was macht wirklich glücklich?

Das kleine große Glück
von Lucy Dillon

Gina Bellamy ist 33 Jahre alt, als sie feststellen muss, dass ihr Mann Stuart sie betrügt. Sie macht reinen Tisch, trennt sich und zieht aus. In ihrer neuen Wohnung stellt sie fest, dass all die vielen Besitztümer mit ihren Erinnerungen an frühere Zeiten nicht mehr zu ihr passen - und sie beschließt, nur 100 wichtige Dinge zu behalten und alles andere auszusortieren. Das lässt viele Erinnerungen heraufsteigen und sie muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen. Und gleichzeitig geht das Leben weiter und bringt neue Veränderungen, gute wie schlechte...

Dieses Buch ist ein Plädoyer dafür, die kleinen Dinge des Alltags wahrzunehmen, sie achtsam zu behandeln und die schönen Momente zu genießen. Die Lektüre bringt dem Leser zu Bewusstsein, was wirklich wichtig ist im Leben. Das kommt leicht daher, und die Lektüre hat mich gut unterhalten. Nicht völlig überzeugend fand ich jedoch die Charakterschilderung von Gina: In den Augen ihrer Freunde und Bekannten ist sie bestimmend, genießt das Leben und nimmt sich, was ihr wichtig ist. Das passt aber weder zu ihren Handlungen noch zu ihrem Selbstbild. Natürlich können Selbst- und Fremdwahrnehmung auseinandergehen, doch hier war mir das nicht wirklich einleuchtend. Das ist aber nur ein kleinerer Schönheitsfehler; insgesamt hat mir das Buch gut gefallen.