Rezension

Was nicht gesucht wird, das wird unentdeckt bleiben

Sterbegeld - Judith Winter

Sterbegeld
von Judith Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Der Krimialroman „Sterbegeld“ von Judith Winter ist der dritte Fall für die Kommissarinnen Emilia Capelli und Mai Zhou. Beide rollen den schon fast abgeschlossenen Fall einer ermordeten Familie wieder auf und sollen gleichzeitig die undichte Stelle in der Sondereinsatzgruppe verdeckt ermitteln.

Keine Familie kann das Schild heraushängen: Hier ist alles in Ordnung.“ Chinesisches Sprichwort aus dem Buch. Das Cover mit dem blutigen Hirschhornkäfer und der Titel „Sterbegeld“ haben für mich keine Verbindung zum Inhalt. Der Schreibstil ist flüssig und beschreibt gut die zielorientierte, genaue und akribische Ermittlungsarbeit der beiden Polizistinnen. Viele Details und die sich daraus ergebende Schlussfolgerungen werden erläutert und Zusammenhänge hergestellt.

Durch die erschreckende Situation im Prolog, den Notruf des kleinen verängstigten Jungen und das spätere Auffinden der ermordeten Familie wird am Anfang totale Spannung erzeugt. Acht Monate später beginnen die Ermittlungsarbeiten, die in unterschiedlichen Handlungssträngen, mit Perspektivwechseln und in kurzen genannten Zeitabschnitten überwiegend spannend beschrieben werden. Der Tathergang und die Mordmotive ergeben für mich keine runde Sache. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, so dass die verschiedenen Persönlichkeiten deutlich werden. Schau – und du wirst es finden. Was nicht gesucht wird, das wird unentdeckt bleiben. Sokrates

Zu Beginn fesselt mich „Sterbegeld“ und es folgen gute und interessante Ermittlungsarbeiten mit detaillierten Beschreibungen. Das Ende hat mich dann nicht so ganz überzeugt.