Rezension

Was wäre wenn...

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang - Aditi Khorana

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang
von Aditi Khorana

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Jugendbuch:
Amrita
Am Ende beginnt der Anfang

Aufmerksamkeit:
Diesen Punkt findet ihr wie stets auf meinem Blog :).

Inhalt in meinen Worten:
Amrita muss verheiratet werden, in der Kultur wo Sie groß wird, ist das kein Wunder, das Wunder was aber nicht positiv zu werten ist, erwartet Sie und ihren Vater, als es darum geht auszuhandeln, was der Brautpreis ist und wie die Länder aufgeteilt werden. Daraufhin ergibt sich eine Flucht, eine Flucht die gleichzeitig Antworten, Rätsel und Fragen an Amrita heran trägt. Wird Sie sich ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stellen und dabei nicht selbst untergehen? Das wird euch nur Amrita verraten können, wenn ihr euch auf Sie einlässt.

Wie ich das gelesene empfand:
Die Geschichte nahm mich recht schnell gefangen und führte mich in eine fremde Kultur, die wie aus einer 1001 Geschichte erinnerte. Dabei beschreibt die Autorin sehr ausführlich und schillernd was und wie Amrita ihre Umgebung wahr nimmt.
Am Ende nimmt die Geschichte sehr philosophische Gedanken auf, wie was wäre wenn...?
Was wäre, wenn ich nicht geboren worden wäre, wie wäre das Leben meiner Eltern verlaufen?
Was wäre, wenn die Liebe die meine Eltern zu einander empfanden, ganz andere Formen angenommen hätte und beide einen anderen Partner genommen hätten?
Was wäre, wenn man in die Vergangenheit reisen könnte, und das ganze Leben, das man bis zu einem gewissen Punkt kannte, verändert?
Was wäre wenn,...?
Diese Fragen stellt sich sicherlich jeder einmal, und doch bringen diese Fragen nichts, denn wir können nicht zurückreisen und Dinge verändern, wir können nur Hier und Jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, gut abwägen und Schritte in die Zukunft gehen.
An sich fand ich das also schon interessant, wohin mich das Buch am Ende führte, dennoch war es befremdlich und auch irgendwie irritierend für mich, gerade das Ende. Doch das ist an sich gar nicht übel, weil die Geschichte dadurch ganz viele Wendungen nahm, mit denen ich nicht gerechnet hätte, aber der Buchtitel, der ist am Ende klar und lädt ein, die Geschichte vielleicht selbst neu zu erfinden und mit Amrita oder den Menschen aus dem Buch weiter zu gehen.

Schreibstil:
Die Autorin ist manchmal etwas zu ausschweifend in ihren Bildern, aber ansonsten fand ich den Schreibstil und die Sprache im Buch sehr schön und angenehm zu lesen. Irgendwie schaffte die Autorin es sogar mich wirklich mit Amrita loszuschicken und zu begeistern.

Charaktere:
Amrita ist von Anfang an ein sehr starkes Mädchen mit ca 16/17 Jahren, das schnell erkennt, wo Fehler behoben werden müssen, Sie muss lernen loszulassen und das fällt ihr mitunter sehr schwer, so bringt Sie sich gerade am Anfang immer wieder selbst in Gefahr. Zum Glück muss Sie da aber nicht alleine durch, denn sie findet Thala, die Ihr hilft ihren Weg zu gehen. Dabei treffen die beiden auf verschiedene Persönlichkeiten, nicht alle meinen es gut, und manche die Böse erscheinen sind genau das Gegenteil, doch das muss Amrita selbst heraus finden und auf Ihr Herz hören.
So ist Sie einerseits auf der Flucht, anderseits muss Sie erkennen, das Ihr getrieben sein ein Ende finden muss und Sie sich selbst den Gefahren aussetzen muss, um die Geschichte in ihrem Verlauf zu beeinflussen, ob Ihr das gelingen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Themen im Buch:
Wie schon weiter oben erwähnt, ist das Thema "Was wäre wenn..." ein sehr großes Thema im Buch, aber auch das Thema Menschenhandel, Drogen und ihr Missbrauch, Gewalt und unerfüllte Wünsche und was diese mit einem Menschen anstellen können, sehr deutlich hervorgehoben.
Was ich gut finde, dass das Buch nicht allglatt ist, sondern es wird bewusst auch darauf aufmerksam gemacht, das gewisse Entscheidungen auch Folgen haben, und das man mit diesen Folgen erst einmal zurecht kommen muss.

Zitate aus dem Buch:
In diesem Buch fand ich zwei Zitate die mich sehr bewegten, und die ich gerne mit euch teilen möchte.
Seite 89: "Wer du bist, Kind, hängt nicht davon ab, wer dich geboren oder aufgezogen hat. Wer man ist, findet man erst im Lauf seines Lebens heraus." "Und wie?""Durch das, was man tut, durch die Entscheidungen, die man trifft".
Seite 256: "Die Angst kann manchmal der beste Hinweis auf unsere Stärke sein, eine Schwelle, die es zu überwinden gilt, um uns selbst zu ermächtigen."

Empfehlung:
Dieses Buch ist nicht ganz ohne, und ich denke, dass es ein Buch ist, das man zweimal lesen darf um wirklich alles aufzunehmen, was die Autorin durch diese Geschichte mitteilen möchte. Einerseits das Entscheidungen eine wichtige Rolle spielen, andererseits das gewisse Faktoren eines Lebens zusammenspielen und das man es eben nicht immer selbst in der Hand hat, und manchmal einfach Schritte zurückgehen muss um wieder weiter zu kommen.
Deswegen ja ich kann euch das Buch empfehlen, aber mit dem Hinweis, euch nicht zu sehr einspinnen zu lassen von den Gedanken "Was wäre denn", denn niemand kann sein aus der Vergangenheit beeinflussen, jeder kann nur vom Hier und Jetzt ausgehen und das beste aus diesem Leben machen, das fordert manchmal ziemlich heraus, ist aber das einzige was hilft.
Wichtig empfinde ich die kleinere Botschaft aus dem Buch, "lass dich nicht von deiner Angst bestimmen, denn diese bremst dich eher aus, als das sie dir hilft, dich zu entfalten".
Somit lasst euch auf Amrita und ihr Abenteuer ein.

Bewertung:
An sich finde ich das Buch sehr gut, dadurch das die Autorin hin und wieder zu sehr ausschweifend ist und ich dadurch manchmal lieber weiter geblättert hätte, als mir ein Palmenblatt erklären zu lassen, fand ich es ein klein wenig Langatmig. Deswegen gebe ich dem Buch vier Sterne, dennoch sind diese vier Sterne knapp an den fünf Sternen.