Rezension

"was wäre wenn" - Geschichten mit Abschweifungen

Die Flucht der Ameisen - Ulrich C. Schreiber

Die Flucht der Ameisen
von Ulrich C. Schreiber

Bewertet mit 4 Sternen

Ulrich C. Schreiber ist Geowissenschaftler und malt sich in seinem Roman aus, welche Auswirkungen es hätte, wenn in der Eifel ein Vulkan aktiv würde.

Der Roman ist in drei Teile unterteilt - Erde, Feuer, Wasser - und jeder Teil beginnt mit einem Blick auf einem Ameisenhaufen. Die Entdeckung, dass Ameisenhaufen nicht zufällig im Wald gebaut werden, sondern mit geologischen Strukturen korreliert werden können, bringt in der Geschichte die Erkenntnisse ins Rollen - und wahr im wahren Leben wohl auch Auslöser für das Schreiben des Romans.

Mit dem Schreibstil bin ich hier nicht ganz warm geworden, auf der einen Seite viel Fachvokabular, auf der anderen Seite eine recht einfache und nicht selten auch klischeehafte Schreibweise. Für mich hätte auch die Konzentration auf das "was wäre wenn"-Szenario ausgereicht, ohne dass der Protagonist sich ständig sehenden Auges in Gefahrensituationen bringen müsste oder dass von der Haupthandlung ablenkende (wenn auch damit verknüpfte) Nebengeschichten in den Text aufgenommen wurden.

Die im Titel angesprochene Flucht der Ameisen kommt dann auch nur im übertragenen Sinn vor.

Alles in allem eine interessante und durchaus spannende Geschichte, die aber auch einige Szenen enthält, die meiner Meinung nach unnötig waren - geeignet für Leserinnen und Leser mit zumindest etwas Interesse an den Naturwissenschaften.