Rezension

WASP

Verschwörung
von David Lagercrantz Stieg Larsson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Wissenschaftler Frans Balder kehrt aus Amerika nach Schweden zurück. Mit der amerikanischen Art des Arbeitens und Forschens konnte er sich nicht abfinden. Seine Forschungsergebnisse über die Künstliche Intelligenz sollten doch ihm gehören. Wieder in der Heimat angekommen holt Frans seinen autistischen Sohn August zu sich, obwohl er nicht das Sorgerecht besitzt. Frans hat den Eindruck gewonnen, dass es dem Jungen bei seiner leiblichen Mutter und dem Stiefvater nicht gut geht. Die Zeitschrift Millenium steht unter Druck, sie soll modernisiert werden und ihr einstmals bester investigativer Reporter Mikael Blomkvist stellt dabei eher ein Hindernis dar. An einer neuen Story scheint er kaum interessiert, erst als er hört, dass eine junge Hackerin involviert sein könnte, beißt er an.

 

Da sind sie wieder: Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander. Blomkvist ist an einer Geschichte dran, die es in sich hat. Künstliche Intelligenz, Industriespionage, ein Netz von Intrigieren, das durchdrungen werden muss. Gibt es überhaupt jemandem, dem zu trauen ist. Salander und Blomkvist bündeln ihre Kräfte, ohne sich wirklich zu begegnen. Nach und nach decken sie eine Story auf, die wie ein Spinnennetz die halbe Welt zu umspannen scheint. Lisbeth versucht dabei alles, um den kleinen August zu schützen, der durch eine Beobachtung, von der er nicht berichten kann, in große Gefahr gerät. Und Mikael unternimmt alles, um Lisbeth vor Unheil zu bewahren, denn er erkennt eine durchaus persönliche Komponente.

 

Hätte das Buch überhaupt geschrieben werden dürfen? Darüber scheinen die Meinungen auseinander zu gehen. Wenn man jedoch bedenkt, dass der Weg von Salander und Blomkvist noch nicht zu Ende war als Stieg Larsson leider viel zu früh verstarb, kann man doch eher froh sein, wieder von den Beiden zu lesen. Es weht ein Hauch von Larsson durch dieses Buch, anders aber doch nicht so anders. Eine Meinung zu diesem Thema der Weitererzählung wird jeder Leser oder auch entschiedene Nichtleser selbst finden müssen. Unabhängig davon kredenzt der Autor einen mitreißenden Thriller zu der aktuellen und brisanten Thematik von Spionage, Daten- und Ideenklau. Als Leser darf man in ein bekanntes Universum zurückkehren und bekommt eine beinahe zarte Lisbeth Salander präsentiert, von der man sonst nie erfahren hätte. Ein Thriller zum Verschlingen und ein Drumherum, das eigentlich die Erben unter sich ausmachen könnten.