Rezension

Weder sprachlich noch inhaltlich überzeugend

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen - Ali Shaw

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen
von Ali Shaw

Inhalt
Idas Füße sind zu Glas geworden und mit der Zeit wird sich ihr gesamter Körper auch zu Glas verwandeln. Nun sucht sie die Ursache und Heilung dafür. Der mysteriöse Henry Fuwa ist ihre größte Hoffnung, doch kann er ihr wirklich helfen? Auf der Suche nach ihm trifft sie den verschlossenen und zurückhaltenden Midas. Doch damit lernt sie auch all die verstrickten Familiengeschichten auf St. Hauda's Land kennen. Ist Midas wirklich genauso wie sein ihm verhasster Vater? Hat er auch eine sanfte und liebevolle Seite?

Sprache
Mir hat der Schreibstil des Buches absolute Probleme bereitet. Ich musste die erste Seite sogar doppelt lesen, weil ich immer wieder über merkwürdige Formulierungen gestolpert bin. Dementsprechend fiel mir der Einstieg in das Buch sehr schwer - was aber nicht nur am Schreibstil lag. Normalerweise liebe ich detaillierte Beschreibungen, aber in diesem Fall haben sie mir überhaupt nicht gefallen. Sie schienen nur noch von der eigentlichen Handlung losgelöst und haben meinen Lesefluss immer sehr abrupt zum Erliegen gebracht, was ich echt schade finde! Nach einiger Zeit gewöhnt man sich zwar an die nun wirklich gewöhnungsbedürftige Wortwahl des Autors, aber so richtig gefallen hat er mir trotzdem nie.

Charaktere
Die Charaktere des Buches sind durchweg unsympathisch und in den meisten Fällen auch noch sehr abstoßend. Ich konnte mich dadurch zu keinem Zeitpunkt mit den Charakteren identifizieren, sodass ich ihrem Schicksal auch meist eher gleichgültig gegenüberstand. Da ist es natürlich verständlich, dass der Funke nicht überspringen konnte und ich das Buch deshalb auch nicht als Spannend empfinden konnte.
Aber damit nicht genug: Noch nicht einmal die Beziehungen zwischen den Charakteren waren in irgendeiner Weise authentisch. Ich habe mich ständig gefragt, warum ein Charakter nun genau so handelt und nicht anders. Das Gesamtbild stimmte dabei in meinen Augen häufig nicht.
Gelungen waren allerdings die Konzeptionen einiger Randcharaktere - sie waren in sich stimmig und eigentlich auch recht interessant, aber leider verschwanden sie auch schnell wieder.

Handlung
Nachdem mir die erste Seite solche Probleme bereitet hatte, hoffte ich auf Besserung. Und ich musste lange hoffen! Nach einem Drittel des Buches gab es dann wirklich eine richtig gute Phase, sodass ich dachte, dass das Buch doch noch richtig gut werden würde. Aber dann brach plötzlich wieder alles in sich zusammen ohne dass es eine Wendung oder ähnliches gegeben hätte.
Der Autor kann sehr gut Atmosphären kreieren. In diesem Fall ist sie düster, melancholisch und trist. Dies ist wirklich genial gemacht und obwohl ich auch traurige Bücher gern lese, muss ich sagen, dass mich diese dauerhafte depressive Stimmung nach einiger Zeit immens gestört hat. Gleichzeitig war das Buch stellenweise so langweilig und überhaupt nicht interessant, sodass ich das Buch beinahe abgebrochen hätte. Aber meine Hoffnung auf Besserung blieb - die letztendlich dann enttäuscht wurde. Ich finde das sehr schade, weil ich mich wirklich sehr auf das Buch gefreut habe und die Grundidee zunächst auch echt interessant fand!

Ich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen, weil es mich weder auf sprachlicher noch auf inhaltlicher Ebene überzeugen konnte.

Kommentare

buchleserin kommentierte am 12. November 2013 um 16:14

Sehr gute Rezension.

Mir hat das Buch leider auch nicht gefallen. Sehr schade, ich hatte mehr erwartet.

Aber das Cover ist wunderschön.