Rezension

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Weihnachtlicher Krimispaß, der mich nicht restlos packen konnte

Geheimnis in Weiß - J. Jefferson Farjeon

Geheimnis in Weiß
von J. Jefferson Farjeon

Heiligabend bleibt ein Zug im Schneetreiben stecken. Eine Gruppe von Insassen macht sich daraufhin auf einen Fußmarsch, verirrt sich hoffnungslos in der weißen Weite und erreicht nur mit Mühe ein Landhaus, das verlassen scheint. Tee und Kaminfeuer stehen bereit, nur lässt sich keine Menschenseele blicken. Als dann auch noch ein Messer unter mysteriösen Umständen entdeckt wird und die Kunde über einen Mordes in dem  zuvor verlassenen Zug die Runde macht, sind die Reisenden aufeinander angewiesen, um das Geheimnis des Hauses zu lösen...

"Geheimnis in weiß" ist ein englicher Krimiklassiker, der nun erstmals in deutscher Übersetzung vorliegt. Er behandelt die Aufklärung eines Verbrechens an Weihnachten. Gleich einem kammerspiel treten hier die Akteure in dem verlassenen Landhaus auf, werden falsche Fährten gelegt und entwirrt, bis es schließlich zu der überraschenden Auflösung kommt.
Mit Toden wird hier wahrlich nicht gespart! Wenn am Ende der Insepktor verlauten lässt: "Vier Morde an einem halben Tag! Ich würde sagen, meine Weihnachtsgans habe ich mir redlich verdient.", ist der Leser immer noch im Ungewissen, wen es alles erwischt hat. Mit dieser Verwirrung wird meisterhaft gespielt.  Auch die Atmosphäre sucht ihresgleichen! Eingeschneit mit einem Mörder... da läuf einem der eine oder andere Schauer über den Rücken. Die Figurenkonstellation ist abwechslungsreich. Zwar wird mit dem einen oder anderen klischee gearbeitet, aber insgesamt wissen die Figuren doch zu unterhalten.
Der Schreibstil ist gewählt und bildlich.
Allerdings bleiben für mich aus heutiger Sicht viele Figuren auch recht oberflächlich und unsympathisch. Meist war es mir egal, ob und wen es aus der ausgewählten Truppe trifft.
Auch mochte mich die "gruselige Darstellung mysteriöser Abenteuer" nicht zu überzeugen. Ich hätte mir da einen soliden Krimi ohne Geister ect gewünscht (auch wenn es sich nachher herausstellt, dass der Betreffende gar nicht an Gesiter glaubt). Von dem Zauber einer Geschichte aus der Hand der Agatha Christie konnte ich hier nichts spüren. Auch entfaltete sich bei mir keine Sogwirkung. Ich habe dieses Büchlein über meherer Tage gelesen.
Trotz allem ein interessanter und lesenswerter engl Krimiklassiker mit weihnachtlichem Flair.