Rezension

Weisheiten des Konfuzius in einer Hoteltoilette

Die zehn Kinder, die Frau Ming nie hatte - Eric-Emmanuel Schmitt

Die zehn Kinder, die Frau Ming nie hatte
von Eric-Emmanuel Schmitt

Schmitt hat schon viele Bücher geschrieben, die eher indirekt eine Religion thematisieren: Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran (Islam), Oskar und die Dame in Rosa (Christentum), Das Kind von Noah (Judentum), Milarepa (Buddhismus). Das neue Buch, "Die zehn Kinder, die Frau Ming nie hatte", thematisiert die Lehren des Konfuzius, doch sie sind in eine aktuelle Geschichte verpackt: Frau Ming erzählt dem westlichen Geschäftsmann von ihren zehn Kindern - doch in China wird die Ein-Kind-Ehe propagiert. Ein zweites Kind ist nur in Ausnahmefällen erlaubt, zehn sind schlicht unmöglich. Kann das also die Wahrheit sein oder hat Frau Ming einfach eine lebhafte Phantasie? Die Lösung ist überraschend...

... und überraschend ist auch, wie gut die Sprüche von Konfuzius passen. Mein Lieblingsspruch aus diesem Buch: "Die Erfahrung ist eine Kerze, die nur dem leuchtet, der sie trägt."