Rezension

Weißzeit

Weißzeit - Christoffer Carlsson

Weißzeit
von Christoffer Carlsson

Bewertet mit 4 Sternen

Die 16-jährige Vega lebt mit ihrem 19-jährigen Bruder Jakob und der Mutter in einem kleinen Dorf in Schweden. Eines Tages steht die Polizei vor ihrer Tür. Jakob wird dringend gesucht; man bringt ihn in Verbindung mit dem Verschwinden eines Dorfbewohners. Doch Jakob ist untergetaucht. Vega ist überzeugt von seiner Unschuld und macht sich auf die Suche nach ihm.
 
Mein Leseeindruck:
 
Das Buch hat nur knappe 200 Seiten und ist daher schnell gelesen, zumal es auch sehr kurze und lesefreundliche Kapitel hat. Ich habe dennoch eine Weile gebraucht, um mich einzulesen und wohlzufühlen in der Geschichte, denn die Atmosphäre ist – gerade für ein Jugendbuch – sehr düster und bedrückend. Auch die Sprache ist zum Teil recht derb. Der Schreibstil passt zwar zur Geschichte, aber ich war hier durchaus froh, dass das Buch so schmal ist.

Dabei ist die Handlung sehr spannend. Langeweile kam bei mir nicht auf; ich war immer neugierig und gespannt auf den Fortgang der Geschichte und die Auflösung. Man kann hier als Leser in eine ganz andere Welt eintauchen, denn diese kleine Dorfgemeinschaft in Schweden scheint – vermutlich wegen ihrer Abgeschiedenheit – einfach anders zu sein. Ich denke, daher rührt auch die düstere und bedrückende Atmosphäre. Die Jugendlichen scheinen nicht wirklich gute Zukunftsperspektiven zu haben.

Ich habe das Buch gerne gelesen. Es hat auch gerade sehr gut in diese auch eher trübe Jahreszeit gepasst, obwohl ich ansonsten eigentlich kein Jahreszeiten-Leser bin (ich kann auch Weihnachtsbücher im Sommer lesen). Wer aber einfach mal ein etwas anderes Jugendbuch lesen möchte mit einer spannenden Story und einer Sprache, die nichts beschönigt, dem kann ich „Weißzeit“ auf jeden Fall empfehlen.