Rezension

Wenig Spannung, Tiefe und Emotion

Ein Sommer ohne uns - Sabine Both

Ein Sommer ohne uns
von Sabine Both

Bewertet mit 3 Sternen

Seit ihrem 13. Lebensjahr sind Verena und Tom ein Paar. Sie sind unzertrennlich, gehen im Haus des jeweils anderen ein und aus, sie lieben sich und können es kaum erwarten nach dem Abi endlich zusammen zu ziehen. Doch kurz bevor es soweit ist, kommen Verena plötzlich Zweifel. Was, wenn das zwischen ihr und Tom nur deshalb so gut ist, weil sie so vertraut miteinander sind ? Was, wenn es da draußen irgendwo noch einen anderen Mann gibt, der für sie der Richtige sein könnte ?

Verena möchte sich ausprobieren, möchte erfahren wie es ist, mit einem anderen Mann intim zu werden, doch Tom aufgeben, das will sie nicht. Tom geht es genauso, auch er hatte noch nie eine andere Freundin als Verena und als Isabelle in sein Leben tritt, ist die Verlockung auf einen Seitensprung groß. Tom und Verena beschließen eine Auszeit von drei Monaten zu nehmen. Danach soll alles so sein wie vorher. Doch sie haben nicht damit gerechnet, das Gefühle unberechenbar sind und das sie diese Auszeit zutiefst verletzten könnte...

Meinung:
Der Klappentext und auch das wunderschön gezeichnete Cover erregten in der Verlagsvorschau direkt meine Aufmerksamkeit und ich war sehr gespannt, auf diesen Jugendroman der Autorin Sabine Both alias Franziska Moll von der ich bisher noch kein Buch ( und das obwohl zwei in meinem Regal stehen ) gelesen habe.

Der Einstieg in die Geschichte die in drei Teile gegliedert ist ( Fünf Jahre vorher, Jetzt und Ein Jahr später ), gelang mir, trotz des sehr nüchternen und irgendwie, bedingt durch sehr kurze Sätze, abgehackt wirkenden Schreibstils sehr gut.

Sabine Both erzählt in dritter Person immer abwechselnd aus Sicht von Verena und Tom, verwendet dafür unterschiedliche Schrifttypen, und sorgt so dafür, das wir einen Einblick in beider Gefühls- und Gedankenwelt erhalten.

Sie sind jung, sie sind verliebt, doch während des Abistresses zeichnen sich nicht nur Probleme in den miteinander befreundeten Familien ab, sondern vorallem in ihrer Beziehung. Beide wollen sich ausprobieren, wollen Erfahrungen sammeln und so schließen sie schließlich einen Pakt: Drei Monate Auszeit und danach soll alles sein wie vorher. Tom lässt sich auf ein gefährliches Spiel mit Isabell ein und Verena lernt Jesse kennen. Doch je näher sie den beiden "Neuen" kommen, desto mehr entfernen sie sich voneinander. Was folgt ist eine Zeit voll Schmerz und Unbehagen, Zweifel und Angst, den anderen komplett zu verlieren.

Ich muss sagen, das ich die Idee wirklich toll fand, doch leider hatte die Umsetzung für mich einige Schwächen. Ich weiß nicht ob es nur am sehr gewöhnungsbedürftigen Schreibstil lag oder vielmehr an der Tatsache, das die Geschichte nicht wirklich viel Spannung oder Emotionen mitbringt. Sie plätschert so vor sich hin und auch wenn man wirklich in einem Rutsch durch ist, hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man das Buch kurz zur Seite legt.

Fazit:
Leider hat mich Sabine Both mit "Ein Sommer ohne uns" nicht wirklich begeistern können. Die Protagonisten sind durchaus authentisch, aber der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig und der Handlung fehlte es definitiv an Spannung und Emotion.