Rezension

Weniger gruseln als gedacht

Die Heimsuchung von Grayson Manor - Cheryl Bradshaw

Die Heimsuchung von Grayson Manor
von Cheryl Bradshaw

Addison Lockhart erbt von ihrer verstorbenen Mutter ein altes und verlassenes Haus. Sie ist sehr überrascht, da ihre Mutter niemals über das Anwesen gesprochen hat und sie so nichts von der Existenz wusste. Bei der ersten Besichtigung strahlt das Gebäude eine heimische Wirkung auf Addison aus und sie beschließt mit Hilfe des hilfsbereiten Handwerkes Mike die Immobilie zu renovieren. Dabei haben sie immer das Gefühl nicht allein im Haus zu sein und mehrere rätselhafte Begebenheiten veranlassen Addison sich mit ihrer familiären Vergangenheit auseinanderzusetzen...

Sowohl der Klappentext, als auch das Cover von "Die Heimsuchung von Grayson Manor" versprechen ein schauriges Lesevergnügen. Die Gruselmomente blieben aber leider aus meiner Sicht zu sehr im Hintergrund und es entwickelte sich ein Kriminalroman mit mystischen Elementen. Das Buch wird mit einem alten und verlassenen Haus, sowie mit unerklärlichen Stimmen und Schreie klassisch aufgebaut entwickelt aber dann einen eigenen Charakter. Die Geschichte ist gut durchdacht und der Spannungsbogen kann über die gesamte Länge des Buches aufrechtgehalten werden. Zum Schreibstil der Autorin Cheryl Bradshaw fällt es mir schwer etwas zu schreiben, da ich der Meinung bin, dass die aus meiner Sicht nicht gelungene Übersetzung sicherlich das Bild deutlich verwässert. Teilweise machte der Text den Eindruck, als wäre er mittels Sprachcomputer aus dem amerikanischen übersetzt worden, so dass sich mir einige Passagen erst durch mehrmaliges Lesen erschlossen. Aufgrund der guten Grundidee und der spannenden Erzählung fand ich dies sehr schade.

Grundsätzlich halte ich "Die Heimsuchung von Grayson Manor" für einen gelungenen und spannenden Thriller, dem man nicht mit zu viel Erwartung in Richtung paranormalen Geschehnissen begegnen sollte. Ich möchte bei der Bewertung der schlechten Übersetzung nicht zu viel Gewichtung geben und habe mich nach längerer Überlegung für vier von fünf Sterne entschieden. Mit einer anderen Übersetzung hätte das Buch diese Bewertung nämlich sicherlich verdient.