Rezension

Wenn Augen töten könnten...

Das Böse in deinen Augen - Jenny Blackhurst

Das Böse in deinen Augen
von Jenny Blackhurst

Die Kinderpsychologin Imogen Reid kehrt nach einem Vorfall bei ihrem letzten Arbeitgeber in ihre Heimatstadt zurück. Sie betreut Jugendliche an einer Schule und bekommt kurz nach Aufnahme ihrer Tätigkeit den Fall der elfjährigen Ellie Atkinson zugewiesen. Zufällig wurde Imogen schon im Vorfeld Zeugin eines Vorfalls, bei dem Ellie angeblich eine Mitschülerin auf die Straße gestoßen hätte. Es ranken sich Gerüchte, dass Ellie mit ihren "bösen Augen" Dinge bewegen kann, ohne sie zu berühren. Auch ihre bisherige Bertreuerin hat sich plötzlich zurückgezogen. Was hat es mit dem jungen Mädchen auf sich? Lauert das Böse in ihr?
Nach den sehr guten Bewertungen zu "Die stille Kammer" war ich sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin Jenny Blackhurst. Meine hohen Erwartungen konnte der Psychothriller aber leider nicht gerecht werden. Der lebendige und gut zu lesende Schreibstil der Autorin gefiel mir gut, allerdings kam ich niemals richtig in das Buch hinein. Die Geschichte um die elfjährige Ellie Atkinson begann sehr mystisch und vielversprechend. Stellenweise wurde ich erinnert an Stephen Kings Erstlingswerk "Carrie", aber im Verlauf des Buches drängte sich das Schicksal von Ellies Betreuerin Imogen Reid zu sehr in den Vordergrund, was zu einigen Längen in dem Thriller führte. Die Spannung litt leider unter den ausschweifenden Schilderungen aus Imogen Vergangenheit, so dass der Thrill bei mir niemals wirklich aufkommen wollte. Im Finale zog das Tempo zwar nochmals an, konnte meinen Eindruck vom Buch insgesamt aber auch nicht mehr umstimmen. 
In "Das Böse in deinen Augen" nimmt die Autorin Jenny Blackhurst eine gute Idee auf, kann aber aus meiner Sicht das Potential der Geschichte nicht ausschöpfen. Ich bewerte das Buch mit drei von fünf Sternen.