Rezension

Wenn aus Liebe Hass wird

Die Barke des Re - Der Wunsch des Re - - Anke Dietrich

Die Barke des Re - Der Wunsch des Re -
von Anke Dietrich

Bewertet mit 5 Sternen

„...Anscheinend waren die Männer auch in dieser Zeit ziemlich blind, wenn es um Herzensangelegenheiten ging...“

 

Es ist der zweite Teil um Ramses VII. Er schließt ziemlich zeitnah an den ersten Teil an. Ramses besucht den Osiris-Tempel. Dort hat sich Amunhotep von dem Mordanschlag wieder erholt. Er kann allein laufen und sprechen. Doch der Besuch wird von der Nachricht überschattet, dass das Grab von Ramses` Vater geschändet wurde.

Es geht darum, ein Grabmal zu bauen, dass die Jahrtausende überdauert und nicht aufgebrochen werden kann. Satra bietet ihre Hilfe dabei an. Dazu muss sie allerdings erklären, wer sie ist und woher sie kommt.

Die Autorin hat erneut ein spannendes und abwechslungsreiches Gemälde des alten Ägypten gezeichnet.

Neben einer exakten Recherche finden sich aber auch phantastische Elemente. Einer der beeindruckendsten Szene gerade zu diesem Thema ist für mich der Besuch von Amunhotep und Satra im Inneren der Sphinx. Hier zeigt sich der bildhafte Schriftstil der Autorin. Sie verleiht der Situation ein besonders Flair. Auch an anderen Stellen besticht sie durch genaue Beschreibung der historischen Gebäude und Stätten. Selbst die Bauarbeiten im Haus für die Ewigkeit werden detailliert dargestellt.

Satra gewinnt zunehmend an Selbstbewusstsein. Sie lässt sich nicht mehr herumschubsen, sagt ihre Meinung und bringt sich mit ihren Fähigkeiten ein. Sie hat die entscheidende Idee für das Haus der Ewigkeit. Gleichzeitig darf sie sich mit den Schriften der Ägypter beschäftigen. Durch sie erhalte ich als Leser einen Einblick in die Religion, die Vorstellung der Ägypter von einer Seele und den Ewigkeitsglauben.

Alles könnte seinen normalen Gang gehen, denn der Anschlag auf Amunhotep wird aufgeklärt und Satra rehabilitiert. Doch da gibt es noch die Liebe. Sethi, der Onkel des Pharaos, möchte Satra zur Frau. Bintanat, die Halbschwester des Pharaos, sieht sich als Frau an der Seite von Amunhotep. Auch Satra ist verliebt. Leider begreift das ihr Gegenüber noch nicht. Obiges Zitat stammt von ihr. Wenn aus Liebe Hass wird, wird das Leben plötzlich gefährlich. Intrigen sorgen am Hofe des Pharaos für Unruhe. Freund und Feind sind nicht mehr auseinander zu halten.

Das Buch hat mir erneut ausgezeichnet gefallen.