Rezension

Wenn das Eis bricht: guter Thriller, der mich durch die besondere Erzählweise aus der Sicht dreier Charaktere überzeugte

Wenn das Eis bricht - Camilla Grebe

Wenn das Eis bricht
von Camilla Grebe

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

 

„Behutsam entfaltet Camilla Grebe Wenn das Eis bricht zu einem vielschichtigen und psychologisch nuancierten Thriller. Je näher man der Wahrheit zu kommen scheint, desto undurchsichtiger wird sie – bis sie mit voller Wucht zuschlägt“ Arne Dahl

 

Wer dein Freund und wer dein Feind ist, weißt du erst, wenn das Eis unter deinen Füßen bricht.

 

Buchgestaltung:

 

Das Cover zeigt neben dem Titel „Wenn das Eis bricht“ das Foto einiger Eiszapfen und ist überwiegend in Weiß- und Blautönen gehalten worden.

Das Cover gefällt mir an sich ganz gut, da ich den Titel mag und er auf jeden Fall Interesse an dem Buch weckt.

Mir gefällt auch, dass sich der Titel und das Foto gut ergänzen, dennoch muss ich auch sagen, dass mir das Cover insgesamt etwas zu wenig aussagekräftig ist und ich mir gewünscht hätte, dass man beim Betrachten sofort auf den Inhalt des Buches hätte schließen können.

Die Farbgestaltung des Buches ist sehr kühl, was zwar passend zu dem Buch ist, aber auch hier hätte ich mir einen farbigeren Hintergrund gewünscht, der etwas besser ins Auge gefallen wäre.

Den Klappentext finde ich leider ebenfalls nur bedingt gelungen, da er das Buch leider nur sehr knapp beschreibt und keinen wirklichen Einblick in die Geschichte gibt.

Insgesamt gesehen eine leider nur bedingt gelungene Buchgestaltung, die deshalb nur bedingt zum Lesen animieren kann.

 

Eigene Meinung:

 

Ich hatte schon länger keinen Psychothriller mehr gelesen und auch wenn mich die Buchgestaltung nicht wirklich überzeugen konnte, war ich durch die Meinung von Arne Dahl neugierig auf dieses Buch, welches mich letztendlich auch gut unterhalten hat.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dabei relativ gut gelungen, auch wenn ich anfangs ein paar Seiten gebraucht habe, bis mich die Handlung wirklich fesseln konnte. Die Handlung an sich ist dann ebenfalls durchwegs spannend gestaltet und ich war sehr neugierig auf die Auflösung des Falls, welche mich ebenfalls überzeugen konnte.

Sehr gut hat mir dabei gefallen, dass das Buch aus der Sicht verschiedener Personen erzählt wurde, da man dadurch zu den Figuren eine starke Bindung aufbauen und sich gut in ihre Gefühlswelt hineinversetzen konnte, wobei die Protagonisten anschaulich dargestellt wurden und sie während des Lesens deshalb gut vorstellbar waren. Hierbei fand ich es persönlich sehr schön, dass wirklich auf das Leben und auch auf die Probleme der Figuren eingegangen wurde und der Fall zunächst nicht unbedingt im Vordergrund stand, sich das Ganze aber letztendlich für mich sinnvoll zusammengefügt hat.

Gut gefallen hat mir die Figur der Hanne, da ich den Aspekt, dass sie langsam an Alzheimer erkrankt, gelungen finde und auch ihre Lebensgeschichte interessant war. Aber auch die beiden weiteren Hauptcharaktere Peter und Emma waren für mich gelungen dargestellt und ich fand es spannend, ihnen durch die Geschichte zu folgen. Insgesamt muss aber gesagt werden, dass für jemanden, der sich überwiegend eine Krimigeschichte erhofft, das Buch meiner Ansicht nach nicht geeignet ist; ich das Buch aber durch die psychologische Herangehensweise und den starken Fokus auf die Figuren gelungen fand.

Die sprachliche Gestaltung des Buches ist ebenfalls angenehm und ich konnte dem Buch durchwegs gut folgen. Dabei fand ich es auch schön, dass die Schriftart vergleichsweise groß war, was das Lesen erleichtert hat. Ich muss allerdings auch sagen, dass das Buch mit fast 600 Seiten zunächst etwas abschreckend wirkt und es trotz des spannenden Inhalts vielleicht etwas weniger Seiten hätte haben können.  

 

Fazit:

 

Ein gelungener Thriller, der durch eine spannende Handlung und vor allem durch die besondere Erzählweise aus der Sicht der drei Hauptfiguren überzeugen kann. Die sprachliche Gestaltung ist ebenfalls gelungen und trotz des Umfangs von 600 Seiten kann ich das Buch deshalb empfehlen.

 

Autor:

 

Camilla Grebe, geboren 1968 in Älvsjö in der Nähe von Stockholm. Sie studierte an der Stockholm School of Economics, hat den Hörbuchverlag "StorySide" gegründet und betreibt ein Beratungsunternehmen. Gemeinsam mit ihrer Schwester schrieb sie die erfolgreichen Krimi-Reihe um die Stockholmer Psychotherapeutin Siri Bergman. Wenn das Eis bricht ist ihr erster eigener Roman, der für seine einzigartige Stimme in der Presse hochgelobt wurde. Camilla Grebe lebt mit ihrer Familie in Stockholm.

 

Allgemeine Infos:

 

Titel: Wenn das Eis bricht

Autor: Camilla Grebe

Verlag: btb Verlag

Seitenzahl: 608

Preis: 15,00 EUR

ISBN: 978-3442757176