Rezension

wenn der Vertrag ruft

Das Dorf
von Arno Strobel

Bewertet mit 1 Sternen

Bastians Exfreundin Anna ruft ihn völlig verzweifelt an und lässt durchblicken, sie würde gefangen gehalten werden. Da Bastian immer noch total verliebt und Anna damals ohne vernünftige Gründe von ihm weggegangen ist, macht er sich mit seinem besten Freund Safi auf die Suche nach ihr.
Doch plötzlich findet er sich auf den Spuren seiner eigenen Vergangenheit wieder. Wie ist das möglich?
 

Nachdem „Der Sarg“ von Strobel ein Reinfall war, „Das Rachespiel“ mir jedoch wieder besser gefallen hat, habe ich ohne zu Zögern zu seinem neusten Buch gegriffen. Leider wieder ein Reinfall. Langsam mache ich mir Sorgen, Herr Strobel.

Schon alleine die Charaktere haben mir nicht zugesagt. Anna war mir aus irgendeinem Grund sofort unsympathisch. Mit Bastian wurde ich ebenfalls nicht warm und genau wie Safi bleibt er eher blass.
Zumal ich Bastian auch nicht verstehen konnte, er ist 4 Wochen mit Anna zusammen gewesen, verhält sich aber, als wären es Jahre gewesen. Ein unlogischer Moment reiht sich an den nächsten und dazu wird Bastian immer komischer. Von einer Minute auf die andere wirft er seine Theorien über Bord, um im nächsten Moment noch haarsträubendere zu erfinden – er wird schlichtweg langsam aber sicher verrückt. Da man nur Bastian als Anker in dieser verwirrten Geschichte hat, weiß man so auch sehr schnell nicht mehr, wo oben und unten ist. Und das meine ich im negativen Sinne. Nicht wie so oft, dass man irgendwann an den Punkt kommt, wo man glaubt, dass man durchblickt. Hier tappte ich die ganze Zeit im Dunkeln, weil ich mir auch nichts zusammenreimen wollte bzw. konnte bei dem unlogischen, verrückten hin und her Gespringe.

Die Geschichte hat durchaus Potential. Eine verschwundene Exfreundin, ein Protagonist der sich auf eigene Faust auf die Suche macht, ein gruseliges Dorf mit noch gruseligeren Dorfbewohnern und eine grauenhafte Dorfvergangenheit. Aber trotzdem schafft es Strobel nicht, all diese Komponenten vernünftig in eine gute Story einzubinden. Das Ganze machte auf mich eher einen gezwungenen und viel zu konstruierten Eindruck. Besonders beim Ende (die ersehnte Auflösung) standen mir die Haare zu Berge. Nicht nur, dass man schon vor dem Ende eine Lösung präsentiert bekommen hat, mit der ich nicht zufrieden war und die zudem auch noch einige Lücken aufwies. Nein am eigentlichen Ende kommt noch einmal der Oberhammer, da dachte ich wirklich Herr Strobel will mich verarschen. So etwas absolut schlechtes habe ich lange nicht gelesen. Schlecht gelaunt und augenrollend habe ich das Buch schließlich zur Seite gelegt.

In der Tat ließ es einen mehr als einmal gruseln. Doch nicht etwa, weil die Handlung gruselig und spannend war, sondern weil es absolut grottig geschrieben und noch schlechter ausgearbeitet wurde. War Herr Strobel in Gedanken wieder beim vertraglich festgelegten nächsten Buch, oder wieso hat er sich hierfür nicht die nötige Zeit genommen? Sein nächstes Buch werde ich noch abwarten, wenn das allerdings wieder so ein Exemplar ist, das den Vertragsregeln zum Opfer fällt, steige ich an der Stelle aus.

Kommentare

wandagreen kommentierte am 12. Januar 2015 um 17:30

Viel Geduld weist die Rezensentin aus, immerhin hat sie ein sicheres Urteilsvermögen in dieser Causa.

silencia kommentierte am 13. Januar 2015 um 09:46

Bastian heißt der Protagonist. ;)

Caröchen kommentierte am 13. Januar 2015 um 09:55

Oh man jetzt weiß ich auch, warum mir da die ganze Zeit was komisch vorkam :D
Danke :)