Rezension

Wenn dich dein Tanz verrät

Der Tanz des Mörders - Miriam Rademacher

Der Tanz des Mörders
von Miriam Rademacher

Neben den ernsteren Kriminalfällen, locken mich hin und wieder auch die humorvollen Varianten. Diese bieten meistens auch einen spannenden Fall, unterhalten den Leser aber nebenbei und sorgen für das ein oder andere grinsen.
Die Colin Duffot- Reihe entdeckte ich durch die Leserunde zum 2. Teil der Reihe und war gleich hin und weg. Aktuell mische ich in der Leserunde zum 3. und neusten Teil mit und freue mich euch bald auch dieses Buch vorstellen zu dürfen.
Colin Duffot war Tanzlehrer und musste auf Grund seiner Rückenbeschwerden vorzeitig in den Ruhestand gehen, welchen er nun in einem kleinen Dorf verbringt.
Klingt doch eigentlich ganz nett. Und das ist es auch. Es macht Spaß an Colins Seite zu sein und einen in Einstieg in sein jetziges Leben zu bekommen. Hier erlebt man bereits die ersten humorvollen Momente, welche auch nicht nachlassen, als Colin die Leiche einer älteren Dame findet, die in ihrem Haus mit einem Bratenthermometer erstochen wurde. Auch wenn ein Mord etwas grauenvolles ist, so war die Wahl der Mordwaffe doch eine skurrile Angelegenheit. Im gleichen Atemzug wurde dazu bekannt, das es einen weiteren Mord an einem jungen Mädchen gab. Zusammenhänge? Wer weiß.
Im Laufe der Geschichte lernen wir dann noch alle nötigen Charaktere kennen und Colin bildet mit dem Pfarrer Jasper und der Krankenschwester Norma eine Einheit, die sich dazu veranlasst fühlt zumindest den Mord an der alten Dame aufzuklären. Und schon waren die 3 auf Mörderjagd.
Die Jagd nach dem Mörder selbst war eine spannende aber auch sehr unterhaltsame Sache, die mich bis zum Ende rätseln ließ wer den nun der Täter war. Die Lösung war dann genauso überraschend wie traurig. 
Durch den lockeren Schreibstil fühlte ich mich ab der erste Seite wohl und verschlang die Folgenden förmlich. Denn nicht nur der Humor oder die spannende Szenerie wussten zu überzeugen, sondern auch die Detailverliebtheit und die kreative Handlung. Die Autorin schaffte es einfach verschiedenen Genre ineinander zu weben, so das diese eine Geschichte mit vielen Seiten ergab. 

Bei den Charakteren fängt man wohl als erstes bei Colin an, welcher Mitte 40 und sehr stolz auf sein bereits graues Haar ist. Colin musste man einfach mögen da sehr unglaublich charismatisch ist und das Herz am rechten Fleck zu haben scheint. 
Auch Pfarrer Jasper und Norma lernen wir im Buch mehr und mehr kennen, wobei mir Jasper als Pfarrer irgendwie fehl am Platze erscheint. Er hatte einfach nix geistliches an sich. Das er dazu auch noch ein stattliches Alkoholproblem hat, machte es nicht besser. Ich hoffe auf jedem Fall das es irgendwann eine Einsicht gibt.
Die Personen im Dorf zähle ich natürlich nicht alle auf. Ich kann aber sagen das sie unterschiedlicher nicht sein könnten und die ein oder andere Überraschung in petto haben. Besonders traurig machte mich aber der Umstand das es im Buch wohl einen homosexuellen Jungen gab, welcher sich selbst richtete. Grund hierfür waren wohl Scham und Angst. Diese Szene spielte an wie schwer es für Eltern oder auch Personen aus älteren Generationen ist, eine gleichgeschlechtliche Beziehung zu akzeptieren.
Bei der Konstruktion ihrer Charaktere legte Frau Rademacher viel Wert auf Merkmale, welche es uns Lesern leichter machte, die Personen im Dorf zu unterscheiden. 

Dieses und die Cover der Nachfolger sind wahre Schmuckstücke. Der ZeichnerChristoph N. Fuhrer gestaltete die Bücher in einem bunten Comicstil, welcher die Reihe mittlerweile ausmacht. 
Ebenfalls darf man auf dem Buch erhabene Stellen erfühlen, welche das Cover nur noch mehr zum Abenteuer machen.

Ein toller Mix aus Kriminalroman und Komödie, der nicht davor zurück schreckt ernste Themen anzusprechen.