Rezension

Wenn die Vergangenheit dich einholt ...

For 100 Days - Täuschung - Lara Adrian

For 100 Days - Täuschung
von Lara Adrian

Bewertet mit 4 Sternen

Nach langem Warten ist endlich „100 Days - Täuschung“ von Lara Adrian erschienen. Am 24. April 2017 im LYX-Verlag erschienen, umfasst ihr neues Liebesdrama 384 Seiten.

Von der mittellosen Künstlerin zum Housesitting - Avery hat ihre Obdachlosigkeit im letzten Moment abwenden können. So kann sie ihre aufgeschobenen drei Monate nutzen und ihr Leben neu ordnen. Doch das Schicksal bringt ihr Dominic Baine, der alles bekommt, was er haben will. Avery hat hingegen mehr zu verbergen, als ihm lieb sein könnte …

Als mittellose Künstlerin schließt man Avery sofort ins Leserherz. Sie kommt nach außen hin sehr stark herüber. Wer sie aber genauer kennenlernt, der weiß wie zerbrochen es in ihr aussieht.
Für mich war sie wieder eine typische Aschenputtelfigur, die vom Prinzen gerettet werden will. Vor allem weil sich Aschenputtel auch hier als Prinzessin ausgibt.
Eigentlich laufen Lara Adrians Werke derzeit wie ein Uhrwerk ab. Armes Mädchen mit Geheimnissen trifft überreichen, attraktiven Typen mit noch mehr dunklen Seiten. Dazu noch eine Menge Sex und schon ist das Buch fertig. Für mich gab es fast keine Überraschungen mehr, außer dass ich sagen muss, das Avery mal stärker herüber kam als all die anderen Frauen vor ihr.
Auch ihre Freundin Tasha hatte mich sehr eingenommen. Sie ist es, die immer bemerkt, wie es in Avery aussieht und obwohl sie eine Familie zu versorgen hat, ihre Freundin mit offenen Armen immer in Empfang nimmt.
Die Figur Averys ist wie eine Zwiebel, bei derer man die Haut erst Schicht um Schicht freilegen muss. Lara Adrian hat dieses Innere geschickt mit der Kunst nach außen gekehrt.
Avery hat dadurch einen tollen Entwicklungsprozess, denn sie traut sich auf einmal im Leben etwas und kämpft für ihre Freiheit, ist offen in Sorge um ihre Mutter. Mit dieser hat sie eine schlimme Vergangenheit hinter sich.
Was ich sehr bedauere ist, dass man von Dominic Baine nicht wirklich etwas herausbekommt. Auch empfand ich ihn dadurch nicht wirklich erotisch, sein Ego war mir einfach zu groß, hatte es aber hingenommen das Avery dies anders sieht. Hier wäre mehr, von seiner Seite aus, eine Auflockerung der Story gewesen.
Ganz geschickt setzt Lara Adrian den Spannungsbogen noch einmal zum Schluss, sodass man eigentlich gern wissen möchte, wie es weitergeht. Anscheinend können auch hier Totgeglaubte länger leben.
An dem Erzählstil der Autorin kann ich nie was aussetzen, wünschte mir für Teil zwei gern mehr Story.

„100 Days – Täuschung“ kann mit einer starken Protagonistin aufwarten, deren Vergangenheit beginnt sie einzuholen!

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