Rezension

Wenn du plötzlich zum Gejagten wirst, was dann?

Das Joshua-Profil
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Bevor ich zu meiner eigentlichen Rezension komme, möchte ich darauf hinweisen, dass ich vor der Lektüre "Die Blutschule" gelesen habe und dass jeder andere Leser dies auch tun sollte, wenn er noch Freude beim Lesen der Blutschule haben möchte, denn im Joshua- Profil befinden sich zahlreiche Spoiler zur Blutschule.

In der hier geschilderten Geschichte geht es um den erfolglosen Thrillerautor Max Rhode, der einen ominösen Anruf erhält. Er soll sich nicht strafbar machen. Als unbescholtener Bürger hat er das auch gar nicht vor, doch wenn plötzlich jemand hinter dir her ist, dann ist es gar nicht mehr so leicht straffrei zu bleiben. Und was hat eigentlich Max sein Bruder Cosmo mit der ganzen Sache zu tun?

Anders als "Die Blutschule" beginnt dieser Thriller gleich mit einer gehörigen Portion Spannung. Die ersten Seiten lesen sich weg wie nichts.

Fitzek hat keine Mühen gescheut die neusten Themen in seinem aktuellen Buch unterzubringen, in dem es nicht nur um pädophile Straftäter geht, sondern auch um illegales Datensammeln und Leute überwachen.

Im Buch hat mir am besten die Protagonistin Jola gefallen, die Pflegetochter von Schriftsteller Max. Sie muss so einiges durchleben und tut das mit einer Stärke, die fast übermenschlich für ein Kind wirkt, aber gerade Kinder können in Gefahrensituationen über sich hinauswachsen, denn nur sie handeln rein intuitiv ohne vorher Gefahren oder ähnliches abzuschätzen.

Das Brudergespann Max und Cosmo war unheimlich interessant. Wie unterschiedlich sich doch Kinder trotz eines gewalttätigen Vaters entwickeln können. Die Parallelen zu "Die Blutschule" haben mir gut gefallen, jedoch wäre das Abdrucken von Auszügen aus dem Buch in meinen Augen absolut nicht nötig gewesen, um alles verstehen zu können.

Nicht so gut gefallen hat mir, dass Fitzek Elemente in seinem Roman eingestreut hat, die es im wahren Leben noch nicht gibt bzw. noch nicht richtig ausgereift sind wie z.B. Waffen mit Sensoren, so dass diese nur von deren Besitzern abgefeuert werden können und ähnliches, denn wir lesen hier ja keinen Science Fiction Roman, sondern einen Thriller, in dem nach Möglichkeit nur real existierende Gegenstände Platz finden sollten.

Fazit: Mich hat der Thriller gut unterhalten, allerdings gibt es bessere Bücher von Herrn Fitzek. Ich empfehle das Buch gern weiter, könnte mir aber sehr gut vorstellen, dass der ein oder andere Fitzek- Fan ein wenig enttäuscht sein könnte.