Rezension

Wenn einer fällt

Dominotod
von Jonas Moström

Bewertet mit 3.5 Sternen

Kann es Zufall sein, wenn aus einer Klinik innerhalb kurzer Zeit zwei Ärzte verschwinden? Als einer von ihnen, Thomas Hoffman, tot aufgefunden wird, offensichtlich zuvor gefangen gehalten und gequält, laufen fieberhafte Ermittlungen an. Die Psychiaterin Nathalie Svensson und ihr Team werden in den Norden Schwedens gerufen. Nathalie  kommt das nicht völlig ungelegen, denn in der Nähe wohnt auch ihre Schwester. Unangenehm empfindet sie allerdings, dass ausgerechnet ihre Schwester die Letzte gewesen zu sein scheint, die einen der Ärzte lebend gesehen hat. Doch der örtliche Leiter der Ermittlungen ist davon nicht beeindruckt, in dieser einsamen Gegend kennt jeder jeden. Auch er selbst ist mit einem der Ärzte befreundet.

 

Bei „Dominotod“ handelt es sich um den zweiten Krimi um Nathalie Svensson. Zwar gibt es Rückbezüge auf den ersten Band, die Lektüre ist aber für das Verständnis des vorliegendes Krimis nicht notwendig. Die sympathischen Ermittler machen sich mit viel Energie auf die Suche nach dem vermissten Eric, sie hoffen, dass er ebenso gefangen gehalten wird wie der Tote und es noch eine Chance gibt, ihn lebend zu finden. Es gibt keine offensichtlichen Verbindungen zwischen den Ärzten, keine Freundschaften oder Feindschaften, die sich sofort auftun. Die Kriminalisten tappen im Dunkeln. Erst als Nathalies Schwester ihre vorherige Aussage präzisiert, ergibt sich ein vage Spur.

 

Die Zusammenarbeit von Nathalie, ihren Leuten und der örtlichen Polizei wird gut und authentisch dargestellt. Die Ermittler haben ein echtes Leben, schöne Momente und Sorgen. Nathalies Beziehung zu ihrer Schwester, wird im Laufe der Nachforschungen enger. Johan kümmert sich liebevoll um seine kleine Familie. Es entwickelt sich ein verzwickter Fall, in dem Zusammenhänge langsam zutage treten, die allerdings zunächst ein schlüssiges Bild ergeben wollen. Leise, aber stetig graben die Ermittler jede noch so kleine Spur hervor und versuchen die Einzelteile zusammenzusetzen. Je enger sich die Schlinge um den Täter zusammenzieht, desto spannender wird es, den Fall zu verfolgen. Zwar wirkt der Handlungsstrang um den Täter fast wie nachträglich eingefügt, jedoch wirkt dieses kleine Manko bei dem packenden Finale eher nebensächlich.