Rezension

„Wenn ich mal niedergeschlagen bin, muntert mich der Gedanke an Blausäure wieder auf. Ich schwärme für Blausäure! ….“ Flavia ist zurück und in Bestform.

Flavia de Luce, Schlussakkord für einen Mord - Alan Bradley

Flavia de Luce, Schlussakkord für einen Mord
von Alan Bradley

Bewertet mit 5 Sternen

Im beschaulichen, englischen Örtchen Bishop’s Lacey wird eine Leiche entdeckt…. Natürlich ist die chemiebegeisterte Hobbydetektivin Flavia de Luce vor Ort. Diesmal ist es Mr. Collicutt, der Kirchenorganist, der das Zeitliche segnet. Selbstverständlich ist das Ableben von Mr. Collicutt nicht natürlichen Ursprungs. Nur gut, dass Flavia ein weiteres Mal, Inspektor Hewitt unter die Arme greifen kann.

Alan Bradley entführt uns wieder in die Welt von Flavia de Luce mit allen Einwohnern von Bishop’s Lacey und dem Familiensitz Buckshaw. Obwohl sich das Grundthema in allen Bänden wiederholt, schafft es Bradley auch im 5. Teil „Schlussakord für einen Mord“ einen schlüssigen Kriminalroman mit unvorhersehbaren Wendungen zu erzählen. Meine Befürchtung, dass die Buchreihe an Kraft verliert, hat sich nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil. Dieser Flavia Teil ist wunderbar spannend, bissig, lustig, morbide, skurril und keine Minute langweilig. Die Handlung nimmt schnell „Fahrt auf“ und der Leser wird zügig zum Tatort geführt. Der Schreibstil ist detailverliebt und gespickt mit skurrilen Vergleichen. Und natürlich wird der Leser des Öfteren mit Flavias Lieblingshobby konfrontiert.  

„Meine Vorliebe für Gifte im Allgemeinen und meine besondere Vorliebe für Blausäure habe ich bereits erwähnt. Ich habe zugegebenermaßen auch eine Schwäche für Strychnin, und zwar nicht nur für den Stoff an sich, sondern auch für das, was man daraus machen kann. Bringt man Strychnin beispielsweise mit naszierendem Sauerstoff zusammen, werden diese eher langweiligen weißen Kristalle zunächst dunkelblau und färben sich dann violett, rot, orange und schließlich gelb. Ein perfekter Regenbogen des Verderbens! (Seite 65)“ 

Neben den Mordfällen werden in jeden Teil der Buchreihe mehr Hintergrundgeschichten der Dorfbewohner enthüllt (jede Familie hat ein Geheimnis – wunderbar!).  Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden, da es sich um abgeschlossene Geschichten handelt (obwohl es als Serie mehr Spaß macht).

Dieser Teil endet mit einem Cliffhänger, der seine Leser mit Vorfreude auf Teil 6 zurücklässt.

Fazit:                                                  

+britischer Humor + Spannung + kleiner Gruselfaktor + originelle Charaktere +

Eine klare Leseempfehlung von mir.

4,5/5,0 Punkte