Rezension

Wenn Liebe zur Obsession wird...

Wenn du mich tötest - Karen Winter

Wenn du mich tötest
von Karen Winter

Bewertet mit 4 Sternen

„Wenn Du mich tötest“ war für mich eher das Psychogramm einer Ehe als ein Psychothriller, aber da das Buch auf dem Klappentext bereits auch so charakterisiert wird, hatte ich auch etwas in der Richtung erwartet. Wäre das nicht erwähnt, würde man evtl. mit falschen Erwartungen an das Buch herangehen bzw. mit welchen, die sich nicht erfüllen und dann unweigerlich zu einem enttäuschenden Leseerlebnis führen... Aber so ist es ja gut gelöst vom Verlag bzw. vielleicht der Autorin selbst mit.

Laura Tahn und ihr Mann Julian sind auf einer Reise durch Schottland, als Laura in der einsamen Sandwood Bay an der schottischen Atlantikküste mit einem Mal spurlos verschwindet...

Detective Seargent John Mills von der Scotish Police in Inverness wird mit dem Fall betraut.

Julian Tahn wirkt, als wisse er mehr und von Beginn an gibt es Andeutungen in eine gewisse Richtung... Hat es mit Julian´s Vergangenheit zu tun ?

Sowohl Julian als auch Laura´s Gemütszustand nehmen einen Großteil des Buches ein, sind wichtiger Bestandteil. Von Julian erfahren wir es selbst und Laura´s Sicht wird u.a. in Teilen durch ihr Reisetagebuch erzählt.

Ich fand, dass das Buch bis zur Mitte hin ein wenig vor sich hin plätschert, dann aber noch ein bißchen Fahrt aufnimmt - wenn auch nicht soviel, dass ich es als Psychothriller bezeichnet hätte, denn dafür braucht es meiner Meinung nach einfach mehr Thrill, mehr überraschende Wendungen und mehr nervenzerfetzende Spannung. Aber durch den psychologischen Aspekt musste man es wohl so klassifizieren...

John Mills fand ich eine sehr sympathische, wenn auch leicht unangepasste Persönlichkeit, ein Ermittler mit Ecken und Kanten.

Alles in allem war „Wenn Du mich tötest“ jetzt zwar kein Psychothriller, der mich veranlasst hat, das Licht abends brennen zu lassen, da er eher mit „leisen Tönen“ daherkommt und ganz undurchschaubar war er zwar auch nicht, aber das Ende hätte ich dann so doch nicht ganz erwartet, von daher vergebe ich vier Sterne.