Rezension

Wenn Lotta doch bloß nicht so chaotisch wäre...

Die unbekannte Schwester - Theresa Prammer

Die unbekannte Schwester
von Theresa Prammer

Bewertet mit 4 Sternen

Carlotta Fiore tritt zusammen mit Konrad Fürst ihre Stelle bei der Polizei an. Während Konrad begeistert erwartet wird, ist der Empfang für Carlotta eher beschwerlich. Sie stürzt sich in die Arbeit und findet bei einem angeblich glasklaren Selbstmord einen Zettel mit ihrem Namen darauf. Und plötzlich ist auch Henriette in diesen Fall verwickelt, die leibliche Tochter Maria Fiores. Wer ist hinter Carlottas Geheimnis her, dem Geheimnis ihrer Herkunft, und wer weiß überhaupt Bescheid darüber? Hilfe von ihren Kollegen kann Carlotta sich nicht erhoffen, und so macht sie sich daran, den Fall zusammen mit Konrad zu lösen zu.

Dies ist bereits der dritte Fall mit Carlotta Fiore, ich kenne beide Vorgänger. Während der erste Band mich sofort für sich eingenommen hat, habe ich mich schon beim Nachfolger schwer getan, Carlottas Verhalten zu verstehen. Zu sehr erinnerte sie mich an ein aufgescheuchtes Huhn, zu chaotisch war sie bei den Ermittlungen. Auch in diesem Band ist mir oft unverständlich geblieben, warum sie für sich allein unterwegs ist, bestenfalls noch mit Konrad Fürst, der ihr allerdings keine große Hilfe sein kann. Viel zu wenig nutzt sie die Ressourcen, die sie in ihrem Umfeld hat (auch wenn die nicht so üppig gesät sind, das macht die Autorin schon klar), und bringt dadurch sich und andere in Gefahr.

Anderes wiederum wird glaubhaft vermittelt, nämlich dass Carlotta unbedingt ihr Geheimnis wahren muss, denn niemand würde ihr glauben, weil sie dadurch auch das Ansehen der berühmten Maria Fiore beschmutzen würde. Das wiederum bringt einen besonderen Reiz in die Geschichte. Für weitere Nachfolgebände würde ich mir wünschen, dass Carlotta etwas zur Ruhe kommen und ihren Scharfsinn gezielter einsetzen kann…