Rezension

Wenn man den Klappentext nicht liest ist es spannender

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang - Aditi Khorana

Amrita. Am Ende beginnt der Anfang
von Aditi Khorana

Bewertet mit 3.5 Sternen

Amrita ist eine 16 jährige Prinzessin, die im wunderschönen Shalingar behütet aufwächst als einzige Tochter des Palastes. Eines Tages wird sie dem Despoten Sikander versprochen und merkt zu spät, dass er keinen Frieden mit dem Reich gesucht hat durch die Hochzeit, sondern das Land mit einem blutigen Krieg überzieht. Das einzige was ihr bleibt ist die Flucht. Doch wird ihr das gelingen? Auf ihrem Weg lauern zahlreiche Gefahren und Hindernisse. Wird Amrita es schaffen?

Rezension

Dies war eins der Bücher, die ich unbedingt auf meiner Leseliste hatte und so musste ich natürlich das Buch sofort lesen als ich es in Händen hatte. Zunächst muss ich noch einmal zwei Worte zum Cover sagen, denn es ist wirklich traumhaft und auch das Buch unter dem Schutzumschlag muss rein optisch nicht zurückstecken. Denn auch das Hardcover selbst ist mit dem Muster bedruckt, das auf dem Schutzumschlag zu sehen ist.

Doch nun komme ich zu dem, was mich direkt ein wenig gestört hat: der Klappentext. Dieser gibt viel zu viel der Handlung preis und so habe ich ihn für diese Rezension merklich gekürzt und einiges weggelassen.

Doch nun zur Erzählung rund um Amrita. Gleich zu beginn ist mir das opulent aufgestellte Setting aufgefallen. Die Beschreibungen des Schlossen und alles was man zu Beginn über Amritas Leben erfährt scheint aus einem Märchen zu stammen. Alles ist orientalisch angehaucht und vermittelt eine dichte Atmosphäre.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, aber ich wurde dennoch gerade mit Amritha und Thala nicht wirklich warm. Das lag wohl an dem oft sehr sprunghaften Verhalten der Beiden. Amrita verhält sich wie die typische Prinzessin und scheint oft nicht genau zu wissen was sie will. Das spiegelt sich in ihren Reaktionen und Aktionen natürlich wider. Thala ist es auch nicht wirklich gewohnt einen normalen Umgang mit ihren Umfeld zu pflegen und so kommt es auch hier immer wieder zu Spannungen. Trotz der Distanz die ich zu beiden empfunden habe, habe ich den Weg gerne verfolgt, den sie gegangen sind.

Vielleicht konnte mich die Handlung auch nicht so sehr fesseln, weil ich durch den Klappentext schon viel zu viel wusste. Ohne dieses Vorwissen, wäre ich sicherlich gespannter gewesen auf die kommenden Ereignisse.

Das Finale besteht aus sich überschlagenden Ereignissen, die mich kaum noch zu Atem kommen ließen und mir ein wenig zu schnell gingen. Hier hätte ich mir gewünscht ein wenig mehr Luft holen zu können um der Spannung genug Raum zur vollen Entfaltung zu gewähren.

Die Moral, die das Buch vermittelt wird am Ende sehr deutlich und hat mich wirklich nachhaltig beeindruckt. So gelungen verpackt habe ich noch keine Message gesehen, die wirklich auf unser Leben zu beziehen ist. So wird in dem Buch ganz nebenbei etwas vermittelt, das sich jeder einmal deutlich vor Augen führen sollte. Natürlich kann ich euch das jetzt nicht verraten ohne euch zu spoilern, also lege ich es euch ans Herz das Buch und das Nachwort zu lesen und dann das Buch noch einmal Revue passieren zu lassen. Denn am Ende beginnt tatsächlich der Anfang und so bekommt auch der Untertitel eine tiefere Bedeutung.

Was auch zur Abwechslung mal wieder wirklich erfrischend ist, ist die Tatsache, dass es sich um einen Einzelband handelt, der unter all den Trilogien alleine schon durch die in sich abgeschlossene Geschichte hervorsticht.

Fazit:

Eine atmosphärische und opulente Geschichte vor einem orientalischen Setting, die jedem gefallen wird, der gerne etwas über Heldinnen und Liebe mit viel Fantasy lesen möchte. Trotz der genannten Kritikpunkte, konnte mich die Fantasy aus 1001 Nacht gut unterhalten und ich kann euch das Buch deshalb auch empfehlen.