Rezension

Wenn man vom Klappentext in die Irre geleiltet wird

Blood Destiny - Bloodfire - Helen Harper

Blood Destiny - Bloodfire
von Helen Harper

Mein erster Eindruck zum Titelbild war sehr positiv. Durch die goldene Akzentuierung der Schrift bei sonst schwarz-weiß gehaltenem Cover wirkt es sehr edel und gleichzeitig geheimnisvoll. Gleichzeitig wird durch den abgebildeten Tiger ein Hinweis darauf gegeben, dass es sich beim Roman um eine Gestaltwandler-Geschichte handelt, was mich durchaus dazu verleitet hat, den obigen Klappentext näher in Augenschein zu nehmen. Nur leider haben die Gestalter scheinbar nicht mitbekommen, dass es sich bei „Lord-Alpha“ Corrigan zwar um eine Wildkatze, aber ganz sicher nicht um einen Tiger handelt. Einmal mehr bin ich erstaunt wie wenig Wert auf die Abstimmung zwischen Inhalt und Gestaltung der Titelseite gelegt wird.

Leider blieben die Unstimmigkeiten das Cover betreffend aber nicht meine einzigen Kritikpunkte. So richtig weiß ich nicht, wie ich anfangen soll, denn eigentlich kann ich so gut wie nichts Positives an diesem Buch finden. Aber der Reihe nach:

Der Schreibstil der Autorin oder die Übersetzung (wirklich erkennen kann ich das ohne die englische Vorlage natürlich nicht) waren so gar nicht mein Fall. Entweder kamen die Dialoge und Sätze sehr plump und eher umgangssprachlich daher oder die Ausdrücke waren so hochgestelzt, dass ich fast schon meinen Duden aufschlagen musste, um die Bedeutung des Wortes zu verstehen. Zusätzlich machte es mir die Sprunghaftigkeit der Protagonistin Mackenzie sehr schwer ihren Gedankengängen zu folgen, weshalb ich einige Sätze leider nicht nur einmal lesen musste, um zu verstehen, welche neue Idee ihr nun durch den Kopf geschossen war. Schon nach 25 Seiten war ich kurz davor das Buch aus der Hand zu legen und wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es auch mit großer Wahrscheinlichkeit getan. So habe ich mich leider durch die Seiten quälen müssen. Zwar waren kaum Rechtschreibfehler zu finden, aber inhaltlich war der ein oder andere Sachverhalt nicht stimmig, der mir unangenehm aufgefallen ist.

Kein einziger Protagonist konnte mich von sich überzeugen. Das lag vor allem daran, dass man das Gefühl hatte keine der Personen richtig zu kennen und ihre Absichten und  Handlungen teilweise für mich einfach nicht nachvollziehbar waren. Ich konnte keinerlei Beziehung zu den Protagonisten aufbauen und normalerweise gelingt mir das eigentlich immer.

Ich würde wirklich gerne ein paar positive Aspekte der Geschichte zum Ende der Rezension nennen, aber es sind mir einfach keine ins Auge gesprungen. Wer mich meine bisherigen Rezensionen kennt, weiß, dass ich nicht einfach so Bücher schlecht rede, aber dieser Auftakt der Gestaltwandler-Reihe konnte mich nicht überzeugen. Mir fehlte der Spannungsbogen, es wirkte alles sehr konstruiert und es kam bei mir einfach keine Leichtigkeit beim Lesen auf. Und wer glaubt, dass es in diesem Buch auch nur ansatzweise romantisch zugehen würde, hat weit gefehlt. Die durch die Inhaltsangabe versprochene Liebesgeschichte zwischen Corrigan und Mack findet sich nicht einmal in Ansätzen statt, wobei zur Ehrenrettung anzumerken ist, dass es noch weitere Teile dieser Reihe geben wird. Allerdings bin ich erst einmal bedient.

Fazit: Leider versprachen Klappentext und meine sonstigen Erfahrungen mit LYX etwas, dass der Inhalt des Buches leider nicht hergab. Musste mich durch die Seiten quälen. Teil 2 wird wohl nicht bei mir einziehen.