Rezension

Wenn unsere Träume Tango tanzen

Wenn unsere Träume Tango tanzen - Akli Tadjer

Wenn unsere Träume Tango tanzen
von Akli Tadjer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Suzanne schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Sie lebt in einer kleinen Wohnung in Paris und gibt Tanzstunden, in einer Tanzschule und auch privat. Sie ist die Tochter der berühmten Königin des Tangos und durch diese stark geprägt. Ihren Vater hat Suzanne nie kennengelernt, sie weiß noch nicht einmal wer er ist. Ihre Mutter ist früh verstorben und der einzige Mensch, der Suzanne geblieben ist, ist Diego, ein alter Bekannter der Mutter, der in einer Pflegeeinrichtung lebt. So oft sie kann besucht Suzanne ihn und hofft immer wieder von ihm etwas mehr über die Vergangenheit und besonders über ihren Vater zu erfahren. Suzannes Leben erfährt eine Änderung als sie von einem Mann angerempelt wird, zu dem sie sofort ein besonderes Gefühl entwickelt. Es ist Yan, ein gesuchter Dieb. Suzanne begegnet ihm wieder und verfällt ihm, so wie dem Tango.

„Wenn unsere Träume Tango tanzen“ ist eine Geschichte, die ganz und gar dem Tango und damit dem Gefühl, der Erotik und auch dem Sex gewidmet ist. Suzanne geht in ihm auf. Der Tango ist ihr Leben und als Yan hinzukommt wird er Teil dieser Faszination, denn in ihm schlummert ein wahrer Tänzer und natürlich mehr.

Akli Tadjer hat eine schöne Geschichte geschrieben, über einen Tanz, der bei uns in Deutschland vielleicht immer noch viel zu wenig Bedeutung bekommt. Tango ist echtes Lebensgefühl und erzeugt sehr starke Emotionen. Man muss sich ganz und gar auf ihn einlassen und beim Lesen dieser Geschichte gilt das auch für die handelnden Charaktere, besonders für Suzanne, Yan und auch Diego. Das aber fällt vielleicht nicht so leicht, wenn einem die Welt des Tangos zu fremd erscheint. Tadjer schafft es nicht, den tangofremden Leser hier einzufangen und zu begeistern. Auf ihn wirken die Charaktere wohl eher unnahbar und fremd, dabei lodert in ihnen in Wahrheit ein großes Feuer. Mich hat die Geschichte gefangen genommen. Ich habe mit Suzanne gehofft und gelitten und die in ihr lodernden Feuer haben mich zutiefst berührt.

Dieser Roman ist eine Leseempfehlung für alle, die offen sind für das Leben und die Liebe und den großen Tanz durch Höhen und Tiefen.

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