Rezension

wenn Worte berühren

Eine Handvoll Worte - Jojo Moyes

Eine Handvoll Worte
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen Lesern, die das Buch " Nur ein halbes Jahr ", noch nicht gelesen haben. Der Vorteil ist dabei, dass ich unvoreingenommen bin. Ich vergleiche dieses Buch nicht mit seinem anscheinend sehr erfolgreichen Vorgänger.
Was mir gefiel, ist ganz einfach der Schreibstil dieser Autorin und die für mich sehr schöne Geschichte, die sicherlich in dieser oder einer ähnlichen Art schon zu Papier gebracht wurde. Doch mich haben viele Zeilen berührt und die Briefe der beiden Liebenden, träumen lassen von einer alles überwindenden und Jahrzehnte anhaltenden Liebe.

Eine junge Journalistin findet im Archiv ihrer Zeitung, in der sie nach Material für eine Story sucht, alte Liebesbriefe. Diese Liebesbriefe sind so wunderschön geschrieben, dass sie weiter recherchiert und auf eine lange zurück liegende Liebesgeschichte stößt. Wie sehr diese Geschichte sie selbst und ihre Beziehung zu einem verheiraten Mann beeinflusst, merkt sie erst im Laufe der Zeit.

Mir persönlich hat die Geschichte in der Vergangenheit etwas besser gefallen, vor allem auch deshalb, weil sie einen guten Einblick gibt in die gesellschaftlichen Konventionen für die Frauen aus "guten Familien". Mir war nicht klar, wie eingezwängt in ein gesellschaftliches Korsett, Frauen in den sechziger Jahren noch waren. Erzogen dazu ,dem Mann zu gesellschaftlichem Ansehen zu verhelfen. Ein Aushängeschild das nett anzusehen war , perfekt in der Kunst der Konversation und im Ausrichten von Festen. Man erlebt in diesem Buch schon eine Frau, die versucht sich dieses Korsett vom Leibe zu reißen und trotz Verlust von Freundschaften konsequent ihren Weg weitergeht. Doch der Mittelpunkt dieses Buches ist natürlich schon die tiefe Verbindung zweier Menschen , deren Liebe viele schicksalhafte Wendungen erleben muss. Dass die Worte, die damals in Briefen ausgedrückt wurden, auch heute noch berühren und die Leute ans Träumen bringen, erlebt man in der Gegenwart dieser Geschichte, in der die Journalistin Elly sich mit ihrem Freund nur stenoartige SMS schreibt und deshalb umso begeisterter auf die gefundenen Liebesbriefe regiert. Auch sie wünscht sich eine solch tiefe Verbundenheit zu einem Partner und überdenkt ihre momentane Beziehung zu einem verheirateten Mann.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, sowohl von der Geschichte her, als auch vom Schreibstil. So werde ich sicherlich noch zu anderen Büchern dieser Autorin greifen und vielleicht auch zu ihrem immens erfolgreichen Buch " Nur ein halbes Jahr ".