Rezension

Wer Agententhriller mag, kommt an "Orphan X" nicht vorbei

Orphan X - Gregg Hurwitz

Orphan X
von Gregg Hurwitz

Ich hatte schon länger vor, ein Buch von Gregg Hurwitz zu lesen und mit "Orphan X" bot sich die aktuelle Chance. Irgendwo habe ich über "Orphan X" gelesen: Für Fans von Jack Reacher und Jason Bourne. Ich habe inständig gehofft, dass das nicht zutrifft, denn mit Mr. Reacher bin ich trotz mehrerer Versuche nie wirklich warm geworden....aber dennoch muss ich zugeben, dass diese Protagonisten einiges gemein haben: Einzelkämpfer für das Gute, ohne das dies offiziell legitimiert wäre.

Evan ist eine ausgebildete Tötungsmaschine, präzise und effizient. Dass sein Mentor Wert darauf gelegt hat, dass seine Menschlichkeit dennoch nicht untergeht, ist der Ansatz des Buches. Denn der Mensch ist ein soziales Wesen und das lässt sich nur eine begrenzte Zeit ignorieren - das ist es, was Evan in den Schlamassel bringt, durch den wir ihn begleiten.

Man merkt dem Schreibstil an, dass Gregg Hurwitz auch Drehbücher schreibt - er ist sehr bildhaft und mitunter hat man das Gefühl, Regieanweisungen zu lesen. Dennoch schafft er es, eine spannende Atmosphäre zu schaffen, die einen durch das gesamte Buch trägt.
Entsprechend gut ist der Lesefluss - nach Möglichkeit liest man "Orphan X" einfach an einem Stück!

Sehr positiv ist auch die tiefgehende Charakterisierung des Evan Smoak, den der Leser mit der Zeit immer besser kennen- und verstehen lernt und der für mich definitiv ein Sympathieträger wurde.

"Orphan X" ist ein typischer Agententhriller und das sollte man wissen und mögen - dann allerdings führt praktisch kein Weg daran vorbei. Für mich ein klares Lesehighlight des bisherigen Jahres!