Rezension

Wer Ausdauer hat und bis zum Ende liest wird mit einer gefühlvollen Geschichte rund um das Glück und die Liebe belohnt.

Zwanzig Zeilen Liebe
von Rowan Coleman

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 
Stella arbeitet in einem Hospiz in der Nachtschicht. Dort schreibt sie die letzten Gedanken der Sterbenden auf. Sobald die Menschen gestorben sind, werden die Briefe an die Hinterbliebenen geschickt. Diese Briefe stecken voller Liebe, voller Wärme und manchmal sind sie auch einfach nur schonungslos ehrlich. Doch eines Tages schreibt Stella einen Brief der nicht warten kann und sollte bis die Verfasserin gestorben ist.
Meine Meinung: 
Nachdem ich von der Autorin schon das Buch "Einfach unvergesslich" gelesen habe und von ihrer außergewöhnlichen Geschichte begeistert war, wurde ich auch diesmal wieder neugierig. 
Am Anfang zog sich das Buch und ich konnte weder mit der Geschichte, noch mit den Protagonisten etwas anfangen. 
Die meisten wirkten oberflächlich und ließen mich kalt.
Nach der ersten Hälfte änderte sich das alles schlagartig und es war als wären die Charaktere aus dem Winterschlaf erwacht. Ich konnte ihren Kummer spüren und ihre Geschichten gingen mir nahe. 
Stella die sich nach dem Tod der Menschen im Hospiz darum kümmerte, dass jeder Brief ankam ist der Mittelpunkt des Buches. Sie trifft im Hospiz auf sterbende und auf genesende Leute. Sie kommt nach Hause und verabschiedet sich fast im gleichen Atemzug von ihrem Mann Vincent der zur Arbeit geht. 
Sie arbeitet extra in der Nachtschicht um ihm aus dem Weg zu gehen, denn Vincent scheint sie zu hassen seit er aus dem Krieg wieder da ist. 
Man kann lesen wie die Geschichte der beiden begann und wie stark die Liebe war. Jetzt scheint es als wenn Vincent Stella aufgegeben hat und Stella hat auch bald keine Kraft mehr zum kämpfen. 
Obwohl Stella die Hauptprotagonistin ist, gab es Charaktere die ich lieber mochte, die mir greifbarer und sympathischer waren.
Da waren zum Beispiel Hope. Eine junge Frau die fast gestorben wäre und die jeden Tag von ihrem besten Freund Ben besucht wird. Die beiden waren witzig und total unterschiedlich. Sie ist wohl die größte Pessimistin und er zieht alles ins Lächerliche. 
Eine weitere Person die mir sehr gut gefallen hat war Hugh. Hugh ist Mitte dreißig und trägt Fliege, was seinen zehnjährigen Nachbarn glauben lässt, dass er pervers ist. Er hat einen Kater der wohl als Streuner bezeichnet werden kann und der ziemlich illoyal ist. Aufgrund seiner Vergangenheit ist er ziemlich einsam, aber das scheint ihn nicht zu stören - bis er die Nachbarn kennenlernt.
Wo mir am Anfang der Geschichte die Gefühle gefehlt haben, da kam am Ende alles zusammen: Liebe, Mut, Glück und viele Neuanfänge.
Fazit:
Wer Ausdauer hat und bis zum Ende liest wird mit einer gefühlvollen Geschichte rund um das Glück und die Liebe belohnt. Man lernt Protagonisten kennen, die sich von unnahbar und oberflächlich verwandeln in Menschen die sich für das Glück anderer interessieren.