Rezension

Wer bin ich?

Boy in a White Room
von Karl Olsberg

Bewertet mit 3 Sternen

Eingesperrt, ohne Erinnerung, erwacht Manuel in einem weißen Raum. Er weiß weder, wer er ist, noch, wie er hierher kam. Sein einziger Kontakt ist eine computergenerierte Stimme namens Alice, durch die er Zugriff auf das Internet hat. Stück für Stück erschließt sich Manuel online, was mit ihm passiert ist: Bei einem Entführungsversuch wurde er lebensgefährlich verletzt. Doch wie konnte er diesen Anschlag überleben? Ist das tatsächlich die Wahrheit? Und wer ist Manuel wirklich?

Meine Meinung: 
Die Geschichte von Karl Olsberg ist für Teenager im Alter von 14-16 Jahren geschrieben. Meiner Meinung nach ist die Geschichte für die Zielgruppe gut geeignet. 

Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mich das Buch durch verschiedene Stadien geführt hat :D Ich fands witzig, dann spannend, manchmal etwas langweilig, dann wurde ich aber auch zum Nachdenken angeregt oder mich haben bestimmte Sachen total genervt. Mal hatte ich den Kritikpunkt, dass die Geschichte nicht logisch ist, mal fand ich die Figuren zu unemotional, am Ende ist mir die Geschichte zu abstrakt und zu offen. Außerdem gibt es doch viele philosophische Aspekte, was sicherlich auch nicht für jeden was ist. 
All das fasst wohl meine Gefühlslage zu diesem Jugendbuch gut zusammen :D 

Am Ende muss ich aber auch sagen, dass die Dinge, die mir unlogisch erschienen, zum Ende hin zwar nicht logisch werden, aber zumindest eine Erklärung bekommen. Genau so ist es mit der Emotionalität. Ich finde, bestimmte Figuren an manchen Teilen der Geschichte immer noch zu emotionslos, auch wenn ich die Hintergründe jetzt kenne. Die Kritik geht also nicht weg, aber sie wurde irgendwie weggewischt bzw. es wird zumindest ein Grund genannt, so dass die Kritik eigentlich nicht mehr gilt, auch wenn man sie im jeweiligen Kapitel als störend empfunden hat. Ich glaube, das hatte ich noch nie und irgendwie ist es natürlich befriedigend, dass man eine Erklärung erhält, warum bestimme Szenarien so geschehen sind, wie sie geschehen sind, andererseits stört es mich aber auch irgendwie, dass man auf die Art und Weise alles vorhergegangene wegwischt :D
Diejenigen, die das Buch nicht kennen, werden wahrscheinlich diese Rezi lesen und denken "wtf? Was erzählt sie da eigentlich?" und ich kann das verstehen. Ich glaube, das wird auch nur klar, wenn man das Buch gelesen hat. Aber eine ähnliche Verwirrung habe ich halt, was diese Geschichte angeht. In "Boy in a white room" werden immer mehr und mehr Schichten abgetragen und irgendwann ist man bei der Lösung angekommen. Ob einem diese Lösung gefällt, oder ob man so wie ich, die Auflösung doch etwas zu abstrakt und das Ende doch etwas zu offen findet, ist jedem selbst überlassen und da muss man sich wohl einfach ein eigenes Bild machen :) 

Richtig konstruktiv ist meine Kritik an dem Buch leider auch nicht, weil ich gar nicht genau in Worte fassen kann, was mich eigentlich stört oder was man hätte anders machen können, damit es mich zu 100% begeistert. Ich bin, was diese Geschichte angeht, in einem Zwiespalt und gebe deshalb auch mittlere, aber immer noch sehr gute 3 Sterne!

Fazit: 
Meine Rezi ist glaub ich genauso abstrakt wie die Geschichte selbst. Fakt ist, dass mich diese Geschichte durch viele verschiedene emotionale Stufen geführt hat und mich am Ende doch etwas ratlos zurück lässt. Ich finde das Buch nicht schlecht, es haut mich aber auch nicht richtig vom Hocker. Daher verbleibe ich bei mittleren, aber meiner Meinung nach immer noch sehr guten 3 Sternen!