Rezension

Wer Computerspiele mag, wird dieses Buch lieben

Erebos - Ursula Poznanski

Erebos
von Ursula Poznanski

Inhalt:
In einer Londoner Schule wird ein Computerspiel herumgereicht: Erebos. Als Raubkopie geht es von Hand zu Hand und wer es spielt, kommt nicht mehr davon los. Dabei sind die Spielregeln äußerst streng: Jeder hat nur eine Chance, Erebos zu spielen. Er darf mit niemandem darüber reden und muss immer allein spielen. Und - wer gegen die Spielregeln verstößt oder seine Aufgaben nicht erfüllt, fliegt raus und kann das Spiel auch nicht mehr starten. Merkwürdig ist aber, dass die Aufgaben, die Erebos stellt, nicht in der Welt von Erebos, sondern in der Wirklichkeit ausgeführt werden müssen. Die Fiktion des Spiels und die Realität verschwimmen auf irritierende Weise. Auch Nick ist süchtig nach Erebos, bis das Spiel ihm befiehlt, einen Menschen umzubringen.

Meine Meinung:
Ich finde leider, dass die Inhaltsangabe zu viel des Guten ist. Das Buch ist so toll aufgebaut und man wird wirklich in die Geschichte reingezogen, weil man Nick kennen lernt als er Erebos noch nicht spielt.
Wir fangen quasi mit ihm zusammen an, dieses Spiel zu spielen und man weiß deshalb auch, was ihn daran so fesselt und was ihm daran so gut gefällt.
Das was in der Inhaltsangabe dann verraten wird, passiert erst viel weiter hinten im Buch und das finde ich schade, weil man dann ja quasi nur auf diesen Wendepunkt wartet - aber bis dahin muss man mit Nick erstmal ein paar Aufgaben erfüllen und Abenteuer erleben.
Das ist wirklich gut gemacht, weil sich da jeder gut hineinversetzen kann und die Charaktere wirklich gut aufgebaut sind.

Es kommen viele Namen vor, aber man hat trotzdem keine Schwierigkeiten zu folgen. Das finde ich einfach gelungen.

Insgesamt muss man sagen, dass es in diesem Buch um Freundschaft, Liebe, Macht und Rache geht und das in einer wunderbaren Mischung. Auf das Ende würde man alleine nicht kommen und das Rätsel ist so geschickt aufgebaut, dass man wirklich nur mit Nick gemeinsam hinter das Rätsel blickt.

Aber man muss auch sagen, dass einem das Buch etwas Angst macht. Ich finde das ganze ist halt einfach nicht so unrealistisch. Es gibt ja Spiele, in denen sich Spieler eine zweite Welt aufbauen, schon zur Genüge und diese Spiele funktionieren ja auch und ziehen unendlich viele Menschen in ihren Bann. Das ein Spiel aber mal für solche Aktionen missbraucht werden könnte, ist gruselig und wir müssen hoffen, dass dies in unserer Welt nicht irgendwann auch mal der Fall sein wird.

Insgesamt kann man am Ende eigentlich selbst entscheiden, ob man das Spiel Erebos nun gut oder böse fand und auf welcher Seite man steht.
Aber was man auf jeden Fall sagen muss: Das Buch Erebos hat nicht weniger als 5 Sterne verdient :)