Rezension

Wer ist Shakespeare ;-)

Plötzlich Shakespeare (Hörbestseller) - David Safier

Plötzlich Shakespeare (Hörbestseller)
von David Safier

Bewertet mit 5 Sternen

*** Inhalt ***
Wenn ein Mann und eine Frau sich das Leben teilen, ist das ja schon schwierig. Aber wenn Mann und Frau sich auch noch ein und denselben Körper teilen müssen, dann ist das Chaos perfekt! Die liebeskranke Rosa wird per Hypnose in ein früheres Leben versetzt, in den Körper eines Mannes, der sich gerade duelliert. Wir schreiben das Jahr 1594, und der Mann heißt William Shakespeare. Rosa darf erst wieder zurück in die Gegenwart, wenn sie herausfindet, was die wahre Liebe ist. Keine einfache Aufgabe: Sie muss sich als Mann im London des 16. Jahrhunderts nicht nur mit liebestollen Verehrerinnen rumschlagen, sondern auch mit Shakespeare selber, der nicht begeistert ist, dass eine Frau seinen Körper kontrolliert. Der Barde hat zwar „Romeo und Julia“ geschrieben, aber von der wahren Liebe versteht er noch weniger als Rosa. Und während sich die beiden in ihrem gemeinsamen Körper kabbeln, entwickelt sich zwischen ihnen die merkwürdigste Lovestory der Weltgeschichte.

*** Meine Meinung ***
Nachdem ich vom Ende von „Mieses Karma“ so enttäuscht war, hatte ich erst einmal keine Lust auf David Safier, aber ich hört so viel von „Plötzlich Shakespeare“, dass ich das Angebot einer Freundin, mir das Hörbuch auszuleihen, annahm.
Die beiden Sprecher Anneke Kim Sarnau und Christoph Maria Herbst sind einfach klasse – sie harmonieren perfekt und Sarnau erinnert mich stimmlich total an Mirja Boes, deren Art ich sehr mag. Je nachdem, wen Herbst spricht, kamen bei mir sofort Erinnerungen an „Traumschiff Surprise“ hoch und allein deshalb musste ich schon grinsen.
Ich finde, Safier schreibt flüssig und ich fand mich schnell in die Story ein, was auch unbedingt Sarnau und Herbst zuzuschreiben ist.
Auch sprachlich hat Safier sehr gut die Unterschiede gezeigt, die Rosa und Shakespeare haben. Da spricht Rosa von Scheidung und Shakespeare versteht sie gar nicht. Klar, dies wird erst später erfunden. Die Unterschiede in der Sprache werden allerdings zum Beispiel beim gemeinsamen Schreiben eines Sonetts überwunden und sie finden sich sprachlich auf einer Ebene wieder.
Neugierig lauschte ich einem Kapitel nach dem Anderem, weil ich wissen wollte, in welche Schwierigkeiten Rosa nun wieder Shakespeare mit ihrer unkonventionellen Art, die schon im Hier und Jetzt zu Problemen führte, brachte. Beide Charaktere werden sympathisch und mehrdimensional rübergebracht und die Nebenfiguren sind nicht so blass, wie es zu vermuten wäre. Manchmal musste ich schwer an mich halten, um nicht laut los zu lachen, denn das macht sich weder in Bus noch U-Bahn gut *grins*
Es war auch sehr lustig, als Shakespeare in Rosas Körper in der heutigen Zeit auftaucht und damit natürlich überfordert ist.
Ich denke, als Hörbuch ist das Buch lustiger, denn die Dialoge werden von Herbst und Sarnau wunderbar intoniert.
Diesmal hat mich auch das Ende überzeugt und Safiers Message finde ich auch klasse. So vergebe ich guten Gewissens 5 Punkte.