Rezension

Wer kennt die Wahrheit?

Der Tag, an dem wir dich vergaßen - Diane Chamberlain

Der Tag, an dem wir dich vergaßen
von Diane Chamberlain

Bewertet mit 4 Sternen

Inhaltsangabe

Nach dem Tod ihres Vaters kehrt Riley MacPherson nach North Carolina zurück. Jahrelang hat sie diesen Ort gemieden – zu zerrüttet war ihre Familie seit dem Selbstmord ihrer Schwester vor über 20 Jahren. Als Riley ihr Elternhaus ausräumt, findet sie eine Schachtel mit alten Zeitungsartikeln und macht eine schockierende Entdeckung: Lebt ihre totgeglaubte Schwester etwa noch?  Was ist damals geschehen? Doch bei ihren Nachforschungen stößt Riley auf eine undurchdringliche Mauer des Schweigens…

 

Meine Meinung

Das Buch der Autorin Diane Chamberlain teilt sich in drei Teile ein, wobei mir persönlich der erste Teil am besten gefallen hat, was bei Büchern ja eigentlich immer selten der Fall ist. Da die meisten Bücher eine gewisse Anlaufphase benötigen. Dieses hier jedoch überhaupt nicht! Der erste Teil konnte mich total in die Geschichte hineinziehen. Zu dem schreibt die Autorin sehr lebendig und meine Vorstellungskraft musste nicht viel dafür tun, dass dieses Buch in meinem Geiste wie ein Film ablief. Eine grandiose Wirkung!

Als ich dieses Buch in der Verlagsvorschau von HarperCollins gesehen habe, ist mir hier nicht sofort das Cover, aber der Titel ins Auge gesprungen. „Der Tag, an dem wir dich vergaßen“ klingt für mich sehr traurig und emotional. Des Öfteren sehne ich mich nach solchen Geschichten, weil man den eigenen Emotionen einfach mal freien Lauf lassen kann. Zu dem verbirgt dieses Buch ein Rätsel. Das Rätsel um Riley’s Schwester Lisa, welche sich vor 23 Jahren das Leben nahm.

Mittlerweile ich Riley 25 Jahre alt, frisch getrennt und nach dem Tod ihres Vaters wieder mit ihrem Elternhaus konfrontiert. Ihr älterer Bruder Danny, welcher auf einem Campingplatz lebt, hatte nie ein gutes Verhältnis zu seinem Vater, daher steht Riley mit den zu erledigenden Dingen nach dessen Tod so ziemlich allein da. Als die beim Ausräumen diesen Karton mit den alten Zeitungsartikeln findet, stößt sie auf Dinge zum Selbstmord ihrer Schwester, die ihr bisher nicht bekannt waren. Beziehungsweise weiß sie nun, dass ihre Eltern ihr einiges verschwiegen haben.

Was ist damals passiert?

Wieso wählte Lisa, welche eine talentierte Violinistin war diesen Ausweg?

Oder war dies nur eine Täuschung und Lisa lebt?

Die Grundidee fand ich sehr interessant und auch der Verlauf der Geschichte. Um das Rätsel zu lösen, tauchen wir in die gesamte Lebens- und Familiengeschichte der MacPhersons ein. Nach und nach bringt die Suche nach der Wahrheit immer mehr Unklarheiten, Lügen und Geheimnisse ans Licht. Ich habe jede Seite des Buches sehr gern umgeblättert. Da ich bei diesem Buch absolut nichts vorwegnehmen möchte, werde ich gar nicht auf das Ende eingehen. Lasst euch überraschen.

Dieses Buch bringt Spannung und Emotionen mit sich und regt sehr zum Nachdenken an.

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Nachfolgender Punkt ist eine persönliche Meinung und sollte euren Leseentschluss nicht verstimmen. Bereits im Prolog fiel mir als wachsame Leserin etwas auf und als ich den zweiten Teil des Buches erreichte, bestätigte sich meine Meinung. Diesen Aufbau wird die Autorin mit Bedacht gewählt haben. Ich, als Leserin, hätte mir einen anderen gewünscht. Aber sowohl der eine, als auch der andere Aufbau haben seine Vor- und Nachteile und ebenso seine Absichten.

 

Mein Fazit

Wortwörtlich werden hier auf 400 Seiten mehrere Lebensgeschichten erzählt, die mich in ihren Bann ziehen konnten. Vor allem Rileys Parts habe ich sehr gerne gelesen und mit ihr gefühlt. Der Titel ist im Buch Programm und das Thema Vergessen wurde von der Autorin durch eine besondere und berührende Geschichte dargestellt. Allen Lesern und Leserinnen, welche die Geheimnisse der Familie MacPhersons ergründen möchten, kann ich nur sagen, tut es!