Rezension

Wer mordet im Krimihotel?

Mord im Krimihotel - Ingrid Schmitz

Mord im Krimihotel
von Ingrid Schmitz

Bewertet mit 4 Sternen

„...Friedo kam ihr zuvor. Er nahm die Hände ein Stück weit auseinander, was die Länge der Waffe andeuten sollte. Nur, bei Männern musste man vorsichtig sein. Da wurden aus zwölf Zentimetern schnell zwanzig...“

 

Lea Schein träumt von einer Karriere als Schriftstellerin. Ihren Job als Tarotkartenlegerin beim Fernsehen hat sie dafür aufgegeben. Ihr erster Krimi hat allerdings noch nicht die vom Verlag gewünschte Länge. Da erhält sie plötzlich eine Einladung zu einer Lesung in ein Krimi-Hotel in Hillesheim.

Die Autorin hat einen abwechslungsreichen und humorvollen Krimi geschrieben. Die Geschichte hat mich schnell in ihren Bann gezogen.

Im Hotel wird Lea von 10 Gästen erwartet. Zu ihnen gehört Friedo, den man durchaus als Stalker bezeichnen kann, denn er bedrängt Lea schon längere Zeit auf den sozialen Medien.

Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Geschickt nutzt die Autorin die Geschehnisse, um mir die handelnden Personen und den Ort nahezubringen.

In einem Vorstellungsgespräch am ersten Tag zeigt sich, wie unterschiedlich die Gruppe zusammengesetzt ist. Nicht jeder wollte, mancher musste an der Veranstaltung teilnehmen. Natascha zum Beispiel erhofft sich in einer persönlichen Frage Hilfe von Lea. In gewisser Weise ist Lea selbst daran Schuld. Auf ihrer Webseite hat sie nicht nur mehr von sich preisgegeben, als gut ist; sie hat es auch mit der Wahrheit nicht allzu genau genommen.

Eine Stadtbesichtigung bringt mir Hillesheim nahe. Keiner ahnt, wie dieser Spaziergang den Fortgang der Handlung beeinflusst, denn danach gibt es die erste Tote. Lea, die sich krampfhaft überlegt hatte, wie sie mit ihren wenigen Veröffentlichungen die Leseabende bestreiten will, ist in der Krimiwirklichkeit angekommen. Im Verhör mit den Polizisten erlebt sie die Praxis. Jetzt war ihre logische Kombinationsgabe gefragt. Nun lebt die Geschichte von der spannenden Suche nach dem Täter, aber auch von gekonnt genutzten Überhöhungen. Was letzteres genau bedeutet, möge der zukünftige Leser selbst herausfinden. Ein feiner Humor durchzieht das Buch, wie obiges Zitat zeigt. Gut herausgearbeitet Gespräche bringen das Geschehen voran und oftmals auf den Punkt.

Ein besonderes Stilmittel war die Einbettung eines kurzen, erzählten Krimis in die Handlung. Der sollte die Frage nach den möglichen Motiv beleuchten.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Er war gekonnt in die lokalen Gegebenheiten eingebettet.