Rezension

Werden sie zueinander finden?

Nächstes Jahr am selben Tag - Colleen Hoover

Nächstes Jahr am selben Tag
von Colleen Hoover

Worum gehts?

Ausgerechnet am Abend, bevor sie von Los Angeles nach New York zieht, lernen sie sich kennen: die 18-jährige Fallon, Tochter eines bekannten Filmschauspielers, und der gleichaltrige Ben, der davon träumt, Schriftsteller zu werden. Beide verlieben sich auf den ersten Blick ineinander und verbringen die Stunden vor dem Abflug zusammen. Doch wie soll es weitergehen? Wollen sie sich wirklich auf eine Fernbeziehung einlassen und ihren Alltag nur halbherzig leben? Um das zu verhindern, beschließen die beiden, sich die nächsten fünf Jahr jedes Jahr am selben Novembertag zu treffen, dazwischen jedoch auf jeglichen Kontakt zu verzichten. Und wer weiß, vielleicht, so die Hoffnung, klappt es am Ende der fünf Jahre ja mit einem Happyend.

Doch fünf Jahre sind eine lange Zeit – und so kommt ihnen trotz aller intensiven Gefühle, die bei jedem Treffen der beiden hochkochen, ganz einfach das Leben dazwischen …
(Quelle: Amazon)

 

Wie erging es mir mit dem Buch?

Dieses Buch hat bereits Monate vor dem Erscheinen für große und kleine Diskussionen gesorgt aufgrund der Cover Frage. Der Verlag war so nett, zwischen drei verschiedenen Möglichkeiten auswählen zu lassen und ich muss sagen, dass ich ehrlich zufrieden bin. Nachdem ich das Buch gelesen habe, muss ich sagen, dass es total zur Stimmung und zur Geschichte selbst passt! Und das ist für mich wichtig, dass es ansprechend ist und gleichzeitig auch zur Story hinter dem Cover passt!!

Fallons Leben hat sich vor zwei Jahren von Grund auf geändert. Für sie ging damals alles verloren. Nun versucht sie durch einen Umzug nach New York ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und neu durchzustarten. Ihre Mutter ist hellauf begeistert, dass sie endlich wieder versucht ein Stück weit sie selbst zu werden und sich nicht mehr zu verstecken. Ihrem Vater muss sie es erst noch beibringen, darum trifft sie sich mit ihm in einem Diner. Doch irgendwie scheint das Gespräch nicht so zu werden wie erhofft. Die Kluft zwischen den Beiden ist viel zu tief und scheinbar unüberwindbar!
Doch das Positive an der Situation!!! Sie lernt genau in diesem Diner Ben kennen. Den atemberaubenden und zugleich chaotischen Ben. Doch warum lernt sie ihn erst jetzt kennen, wo sie doch am nächsten Tag nach New York aufbrechen möchte?! Kann das Schicksal wirklich sooo gemein sein? Und was ist das mit ihm? Warum fühlt sie sich gleich vom ersten Moment an wohl und geborgen in seiner Nähe? Geborgener als bei jedem anderen Menschen zuvor! Kann man sich so schnell in jemanden verlieben? In jemanden, den man eigentlich garnicht kennt?
Außerdem vertritt Fallon noch die Ansicht - durch ihre Mutter infiziert - dass eine Beziehung nicht vor 23 funktionieren kann und somit trifft sie mit Ben ein Abkommen. Jedes Jahr am selben Tag werden sie sich wiedersehen, ohne jeglichen Kontakt dazwischen. Keine Emails, keine Nachrichten via WhatsApp oder dergleichen, kein Kontakt über jegliche Art soziale Netzwerke, einfach garnichts. Aber kann das funktionieren? Ist es wirklich mit dem Leben zu vereinbaren sich jedes Jahr nur einmal zu sehen und trotzdem eine Verbindung zu haben? Und vorallem: Ist es dann wahrhaftig Liebe?
Mit Spannung erwartet man als Leser das allererste Treffen nach einem Jahr. Genau wie Ben war ich nervös, war leibhaftig mit ihm in diesem Diner und habe gehofft, dass Fallon auftaucht. Habe gehofft, dass sie nicht nur einfach Worte in den Raum geworfen hat und man schon beim ersten Treffen enttäuscht wird. Ob sie wirklich gekommen ist oder ob das Schicksal das erste Mal seine Hände im Spiel hat? Mh....
Obwohl das Buch eigentlich eine sehr ruhig scheint, war es doch emotional sehr aufwühlend den berühmten 9. November jedes Jahr aufs neue mitzuerleben. Jeden Tag mit solch einer Nervosität zu erwarten und nicht zu wissen was er bringt. Und jeder einzelne Tag war mit solcher Traurigkeit und gleichzeitiger Fröhlichkeit sowie Verbundenheit zwischen Fallon und Ben versehen, dass es man nicht sich nicht wirklich auf ein Gefühl einstellen konnte. Denn nicht immer läuft im Leben alles so wie man es sich wünscht und erhofft. Auch das müssen Ben und Fallon erkennen. Denn auch wenn sich die Idee ziemlich spannend und gut anhört, sich jedes Jahr nur einmal zu treffen und im Inneren zu hoffen, dass sich in diesem Jahr nichts verändert hat, dass man trotzdem noch zueinander gehört, ist doch oft genug das Schicksal da, welches einem ein Schnippchen schlägt!

Für mich muss ich sagen, war das Buch eine sehr emotionale Reise mit Ben und Fallon. Ich habe geweint, gelacht und jedes Jahr aufs neue gehofft, dass alles gut wird. Denn Hoffnung ist das was man braucht, sowohl im wahren Leben als auch in den Büchern....ob die Beiden die Zeit überstehen und nach den fünf Jahren endlich ein Happy End haben? Wird nicht verraten! Zum Ende hin setzt die Autorin auf jeden Fall noch einen drauf! Eine Wendung, die unerwartet und überraschend kam und alles auf den Kopf stellt!

Mein absolutes Highlight waren - immer wieder - die Zitate. Jedes für sich passend zur Situation und mit soviel Wahrheit getränkt....traumhaft!!! Wenn Ben existieren würde, müsste er auf jeden Fall seinen Traum vom Schriftsteller in die Tat umsetzen, denn wer so mit Worten umgehen kann, den muss die Welt hören!!!

Beenden möchte ich meine Rezension mit einem Zitat von Ben:

 

Schicksal:
Ein Wort, das Vorsehung bedeuten kann. 
Schicksal:
Ein Wort, das Verhängnis bedeuten kann.
(Benton James Kessler)