Rezension

Wichtiges Thema, erzähltechnische Mängel und absurde Liebesgeschichte

1984
von George Orwell

Bewertet mit 2.5 Sternen

In einer Welt, in der der "Große Bruder", ein schwarzhaariger Mann mit Schnauzbart ala Stalin mit Hilfe von Kameras und Wanzen über alles herrscht, die intelligenten Leute getötet werden, dem Volk eingeredet wird, von allen Seiten bedroht zu werden, um sinnlose Kriege zu rechtfertigen, während die Leute hungern und vor sich hinvegetieren, gibt es doch vereinzelte Widerständler wie Winston, die nicht weiter so leben wollen...

Das Thema ist zeitlos und leider kann man es auf viele vergangene und noch gegenwärtige Gesellschaftssysteme anwenden. So sollte das Buch eine Pflichtlektüre sein, um zu verdeutlichen, was passiert, wenn alle denken "das ist alternativlos" oder " da kann man eh nichts machen" oder "die da oben bestimmen halt einfach"...

Erzähltechnisch hat das Buch jedoch leider seine Schwächen: bestimmte Dinge werden immer und immer wieder erzählt, so dass auch noch der unaufmerksamste Leser versteht, woran er bei der Distopie ist. Das nervt aber leider auch etwas, denn eigentlich brauche ich diese Holzhammer-Methode nicht, sondern mag eher die feine, etwas subtile Satire. Auch die Liebesgeschichte, die gleichzeitig erzählt wird, haut einen nun nicht vom Hocker.

Dennoch: wichtig und unbedingt mal lesen! Nicht als unterhaltsame, spannende Lektüre, sondern um sich weiterzubilden und aufmerksam zu bleiben (oder zu werden). Denn wie so schön gesagt wird: "wer die Vergangenheit nicht kennt, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen".

Kommentare

wandagreen kommentierte am 04. Juli 2014 um 17:21

Dieses Buch ist ein Klassiker, das laaaange vor 1984 geschrieben worden ist und mit den heutigen reisserischen Dystopien rein gar nichts zu tun hat.