Rezension

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Wichtiges Thema, Umsetzung fragwürdig

Ich hätte es wissen müssen - Tom Leveen

Ich hätte es wissen müssen
von Tom Leveen

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch handelt von Tori am Tag vor ihrer Gerichtsverhandlung, bei der sie beschuldigt wird gemeinsam mit ihren Freunden für den Selbstmord von einem ihrer Mitschüler verantwortlich zu sein, mit dem sie früher einmal befreundet war.
Die Story ist aus Toris Sicht geschrieben und wird unterbrochen durch die Facebook-Verläufe, die beschreiben was vor dem Tod von Kevin, ihrem Mitschüler geschehen ist. dabei wird deutlich, welche Rolle Tori bei der ganzen Geschichte gespielt hat. Vermutlich nahm ihr Mitschüler ihr Verhalten auch wichtiger, als das ihrer neuen Freunde, da die beiden früher befreundet waren.
Tori selber scheint mir nicht unbedingt zu begreifen, wo ihre Fehler lagen. Ihre Eltern sind meiner Ansicht nach inkompetent, da sie nicht ausführlich mit Tori über das Geschehene sprechen und ihr helfen zu verstehen, welche Fehler sie gemacht hat. Ihr Bruder Jack ist der einzige, der sie mit provozierenden Fragen in die richtige Richtung lenkt. Toris Freund Noah ist einfach für sie da und versucht sich seine alte Tori, mit der er sich so gut verstanden hat, wieder zu holen.
Ich finde man kann sich, auch wenn die Charaktere zum Teil eher schwierig sind, gut in Toris Situation hinein versetzen. Ich verstehe auch zum Teil, warum Tori beim Cybermobbing mitgemacht hat, wobei es mit der Aktion an Kevins Auto nicht nur reines Cybermobbing ist. Sie wollte ihre eigene Anerkennung nicht verlieren und hatte Angst sich selber in eine ähnliche Situation wie Kevin zu verfrachten, wenn sie ihn verteidigt.
Ich denke der Autor hat ein gutes Thema ausgewählt und ist auf eine interessante Weise herangegangen. Jedoch ist alles etwas unausgereift. Toris Eltern hätten viel mehr in die Situation eingreifen müssen. Auch das eigentliche Geschehen hätte noch deutlicher in den Vordergrund gerückt werden müssen. Mit Nachbesserungen in diesem Bereich, wäre es eine richtig gute Story, die Jugendliche an die Problematik des Cybermobbings heranführen kann.