Rezension

Wie aus einer anderen Zeit

Die neun Prinzen von Amber - Roger Zelazny

Die Chroniken von Amber - Die neun Prinzen von Amber
von Roger Zelazny

Bewertet mit 3.5 Sternen

Fantasy ist ein zeitloses Genre, es kann sowohl in der Zukunft, als auch in der Vergangenheit spielen. Bei dem heutigen Stand der Technik und Entwicklung sind auch unserer Fantasie keinerlei Grenzen mehr gesetzt.

Mit den Chroniken von Amber hat Klett-Cotta ein Juwel aus den 70er Jahren neu aufgelegt, das eine ganz besondere, wenn auch etwas angestaubte Form dieses Genres darstellt.

Dieser erste Band einer fünfteiligen Reihe erzählt die Geschichte des Prinzen Corwin, der ohne sein Gedächtnis in einem Krankenhaus auf der Erde erwacht und sich auf die Suche nach seinen Erinnerungen und seiner Bestimmung macht. Dabei findet er sich schon bald im Kampf gegen seine vielzähligen Geschwister um den Thron von Amber wieder.

Die Geschichte ist fantasievoll, verlangt aber auch dem Leser viel Vorstellungskraft ab, da der Schreibstil sehr geradlinig ist und ausschweifende Umschreibungen vermeidet. Die Ausschmückung muss also der Leser in seinem Kopf selbst besorgen.
Auch die Vorstellung des Autors von Fantastik kann mit den heutigen Ansprüchen des Lesers nur schwer Schritt halten. Hier macht sich eben der Altersunterschied des Buches zum Leser bemerkbar. Wenn man sich allerdings darauf einlässt, dass ein Großteil der "Arbeit" bei einem selbst liegt, kann einen das Buch scho gut unterhalten.
Es weist zwar auch ein paar Längen auf, kann aber mit überraschenden Wendungen beeindrucken.

Fazit:
Das Buch ist stellenweise gewöhnungsbedürftig, dadurch aber auch etwas Außergewöhnliches. Wenn man sich auf dieses Abenteuer einlässt, entführt es einen in eine fantastische, vergangene Welt!