Rezension

Wie das Leben so spielt...

Die Jasminschwestern - Corina Bomann

Die Jasminschwestern
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Melanie ist erfolgreich im Beruf und viel als Modefotografin unterwegs. Als sie von einer Arbeitsreise zurück nach Berlin kommt gerät ihre Welt aus den Fugen. Ihr Verlobter Robert hatte einen schlimmen Verkehrsunfall. Nach langem Bangen ist er zwar außer akuter Lebensgefahr, liegt aber im Koma. Melanie opfert sich auf um bei ihm zu sein, gibt ihren Beruf vorübergehend auf und weilt jede freie Minute an seinem Bett. Irgendwann bricht sie zusammen und flüchtet aufs Land in die Villa ihrer Großmutter Marie und ihrer Urgroßmutter Hanna. Dort soll sie den Dachboden sortieren, au der Suche nach Schätzen für das Museum, welches ihre Großmutter und Urgroßmutter, trotz des hohen Alters, betreiben. Dort findet sie ein Foto und eine Geschichte, die Hanna zu gehören scheinen. Neugierig stellt sie Fragen und Hanna beginnt ihre Lebensgeschichte zu erzählen, die sie bisher als ein Geheimnis gehütet hat. Dabei beginnt eine Reise nach Vietnam, in alte Zeiten, nach Deutschland und auch nach Frankreich. Eine Reise, die aufregend, dramatisch, traurig, aber auch schön ist. Und Melanie bekommt durch sie zum Teil eine andere Sicht auf ihr eigenes Leben.

Das Buch ist sehr flüssig geschrieben. Corina Bomann schafft es durch einfache Sätze, die gut zu lesen und zu erfassen sind, eine fesselnde Atmosphäre zu schaffen. Man fühlt sich als Leser an die Orte des Geschehens versetzt, kann sie fast fühlen und wird beim Lesen in eine andere Welt entführt.
Das Buch spielt zum einen in der Gegenwart, wo Melanie die Hauptrolle spielt. Zum anderen wird Hannas Leben erzählt in einem zweiten Handlungsstrang, der in der Vergangenheit spielt. Melanies Strang ist in der dritten Person geschrieben, während der Handlungsstrang um Hanna in der Ich-Perspektive und aus Sicht von Hanna, in dem sie natürlich die Hauptrolle spielt, geschrieben wurde. Dadurch ist der Sprung zwischen den Strängen gut zu unterscheiden. Auch ist der Strang um Hanna gut in die Geschichte um Melanie eingesponnen.

Die Personen sind liebevoll beschrieben. Man hat eine genaue Vorstellung von ihnen und die meisten wachsen einem nach kurzer Zeit ans Herz. Vor allem Hanna fand ich als Leser bewundernswert. So eine Urgroßmutter wünscht sich wohl jeder.
Die Handlungen der Personen sind für mich auch nachvollziehbar gewesen und passen zum Charakter. 

Die Story an sich ist jetzt nicht total außergewöhnlich. Aber dennoch gibt es eine gewisse Spannung. Sie ist in sich schlüssig und einfach schön zu lesen. Als Leser kann man sich vorstellen, dass Hannas Geschichte sich so abgespielt hat und auch mit Melanie hofft und bang und fühlt man mit.

Alles in allem bekommt das Buch von mir eine absolute Leseempfehlung. Wer Bücher dieser Art mag sollte dieses auf jeden Fall lesen.