Rezension

Wie Feuer und Frost

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt - Elly Blake

Fire & Frost, Band 1: Vom Eis berührt
von Elly Blake

Bewertet mit 3.5 Sternen

Feuer und Frost -  Gegensätze, die dazu verflucht sind, sich auf ewig zu bekriegen... 
Im Königreich des Frost werden Feuerlinge grausam verfolgt und ermordet. Als die Ritter des Frostkönigs Ruby gefangennehmen, gelingt ihr die Flucht nur mithilfe von zwei Frostbeherrschern. Doch diese scheinen sie nur für ihre eigenen Zwecke zu brauchen...

Normalerweise messe ich dem Cover keine allzu große Bedeutung bei, doch bei diesem muss ich eine Ausnahme machen: Selten habe ich ein Cover gesehen, dass so gute darin ist, das Setting einzufangen. Hier wird nicht nur das Zusammenspiel, gar eine Symbiose aus Feuer und Frost gezeigt, dass aus dem Gegenspiel beider Elemente resultiert und die Protagonistin realistisch und der Beschreibung entsprechend gezeichnet; zusätzlich ist das Cover auch eines der schönsten der letzten Zeit. So sollte das immer sein!

Aber natürlich zählen auch die inneren Werte, die leider nicht ganz so sehr begeistern können. Der Einstieg in die Handlung beginnt sehr schnell, was mir generell sehr gut gefällt, auch wenn die Erklärung der Mystik dadurch nach hinten verschoben wird. Diese war dann allerdings sehr gut in die Handlung integriert und hat mich sehr fasziniert. Die Erzählung von den vier Göttergeschwistern, welche den Menschen ihre Gaben schenken und damit die Kultur der Völker sowie die Charaktereigenschaften dieser definieren, war sehr spannend. Diese Erschaffungsgeschichte hat einen erheblichen Einfluss auf die zwei Protagonisten Ruby und Arcus: Während Ruby laut und leidenschaftlich ist, scheint Arcus kalt und gefühlslos. Doch Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an und so formt sich ziemlich schnell eine Liebesgeschichte - für mich jedoch viel zu schnell. Vorurteile und Hass sowohl aufgrund der generationenlangen Kriege als auch wegen persönlicher Gründe sollten solch positive Gefühle zumindest ein wenig verlangsamen. Weitere Kritikpunkte gelten der Handlung, welche viel zu durchkonstruiert und dadurch leider sehr vorhersehbar war. Jede Unterhaltung und jedes Geschehen war ein Hinweis auf eine zukünftige Szene, was jedoch so plump gestaltet war, dass mir Wendungen und Überraschungen fehlten. Auch die zahlreichen Kapitel, in denen kaum etwas geschieht, tragen dazu bei, dass die Spannungskurve darunter leidet.

So bietet Fire & Frost zwar eine sehr kreative und interessante Hintergrundgeschichte in Form einer sehr gut ausgearbeiteten Welt, in der Erschaffungsgeschichte mit gegenwärtigen Fähigkeiten und Kulturen harmoniert, kann im Hinblick auf Plot allerdings nicht ganz so sehr überzeugen.